Nürnberg will Flüchtlingskinder aus Griechenland aufnehmen

Nürnberg - Tausende Menschen auf engstem Raum und prekäre Hygienebedingungen: Weil sich die Lage in den Lagern auf den griechischen Inseln immer weiter zuspitzt, sollen zehn junge Geflüchtete in Nürnberg Schutz bekommen.

Diesen Beschluss fasst der Stadtrat wohl in seiner Sitzung am Mittwoch. Die Situation für die in Griechenland gestrandeten Flüchtlinge spitzt sich zu. Ärzte warnen wegen des Corona-Virus vor einer Katastrophe. Der Koalitionsausschuss der Großen Koalition in Berlin hat sich auch deshalb im März darauf geeinigt, minderjährige Flüchtlinge nach Deutschland zu holen. Zunächst sollen 50 Kinder und Jugendliche hier her geflogen werden. Auch andere EU-Staaten sicherten Hilfe im Rahmen der "Koalition der Willigen" zu, wenn auch teilweise in bescheidenem Umfang.

Auch Nürnberg will einen Beitrag leisten. Deshalb soll der Ferienausschuss des Stadtrats, eine Art Notbesetzung während der Corona-Krise, entscheiden, dass die Stadt "vorerst circa zehn unbegleitete minderjährige Ausländer aufnimmt", wie es in der Sitzungsvorlage für die Stadträte heißt. Die Stadt fordert vom Freistaat in diesem Zusammenhang eine analoge finanzielle Unterstützung wie bei der Aufnahme generell von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. Noch ist allerdings offen, ob und in welcher Höhe die Kosten übernommen werden.

Nürnberg ist 2019 dem Bündnis "Sichere Häfen" beigetreten. Damit erklärte sich die Kommune bereit, weitere Flüchtlinge aufzunehmen, die aus Seenot gerettet wurden.