Nürnberger dokumentiert sein Leben im Lockdown - Video wird zum Viralhit
15.6.2020, 16:30 UhrIn Ihrem Video rasen Sie mit Ihren Kumpels Skipisten hinunter und surfen im Meer. Wie groß ist der Wunsch, all das wieder – uneingeschränkt – machen zu dürfen?
Federico Nickl: Wir hoffen, dass das alles bald vorbei ist. Wir konnten viele schöne Sachen nicht mehr machen. Ich lebe mit meiner Familie in Mailand und wollte mit dem Video zeigen, was dieser Virus uns wegnimmt. Langsam wird vieles wieder möglich. Kürzlich war ich mal wieder mit einem Freund draußen. Aber es ist nicht das gleiche wie früher. Man ist vorsichtiger, hält die Regeln ein.
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Entstand das Video aus Langeweile während des Lockdowns?
Nickl: Ich hatte bereits in den vergangenen zwei Jahren viele Videos gemacht. Die Idee zu diesem hatte ich, als mir klar wurde, dass wir wegen Corona zu Hause bleiben müssen. Ich wollte verdeutlichen, was gerade auf der Welt passiert und wollte irgendwie mit eingreifen in das Geschehen. Im Internet ist das ja gut möglich. Auch für uns junge Menschen war und ist es schwierig.
Sie leben in Mailand. Dort waren die Corona-Auflagen besonders strikt. Wie war das für Sie als jungen Menschen?
Nickl: Ich war natürlich mit Schule beschäftigt und bin meinen Hobbys wie der Musik nachgegangen. Die einzige Möglichkeit, Freunde zu treffen, war aber leider nur virtuell. Normalerweise treffen wir uns ständig im Park oder unternehmen etwas. Anfangs habe ich das Virus nicht so ernst genommen. Dann stiegen die Zahlen und mir war klar, dass es gefährlich ist und ich daheim bleibe, um die Älteren zu schützen.
Einsamkeit während Corona wurde oft Senioren unterstellt. Wie schwierig war es für euch, Kontakte zu meiden, zu Hause allein zu sitzen?
Nickl: Natürlich ist es für uns Jugendliche nicht ganz das gleiche wie für die älteren Menschen. Wir haben uns viel virtuell getroffen. Trotzdem ist das nicht so schön. Es fehlt etwas.
Chatten hilft gegen Einsamkeit ja nicht immer…
Nickl: Ja, es war aber das Einzige, das wir hatten. So konnten wir uns wenigstens sehen und reden.
Ihr Video hat die Botschaft: Das Leben ist schön, lasst uns darum kämpfen, es wiederzubekommen. Was hat sich für Sie mit der Krise verändert?
Nickl: Ich denke, man sollte das Leben noch mehr nutzen. Wenn ein Freund fragt, ob wir Pizza essen gehen wollen, dann würde ich „Ja“ sagen, obwohl ich vielleicht gar nicht so viel Lust gehabt hätte. Ich denke auch, dass wir uns überlegen sollten, ob man jede Strecke mit dem Auto fahren muss. Generell will ich künftig vorsichtiger sein, mir überlegen, was ich einkaufe und was ich esse.
Was machen Sie zuerst, wenn die Pandemie überstanden ist?
Nickl: Ich würde gern mit Freunden irgendwo hinfahren und mit ihnen Spaß haben.
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