Toiletten-Klau und mehr
Pyro, verletzte Beamte und Hunderte Einsatzkräfte: Die Bilanz der Polizei nach dem Frankenderby
16.03.2025, 19:41 Uhr
Am Sonntagnachmittag kam es einmal mehr zu einem riesigen Spektakel in Nürnberg: Im 274. Frankenderby sind der 1. FC Nürnberg und die SpVgg Greuther Fürth gegeneinander angetreten. Unsere Redaktion verfolgte das Ganze in einem Spiel-Ticker, als auch drum herum.
Am Sonntagabend zog auch die mittelfränkische Polizei Bilanz zu dem ereignisreichen Tag. Wie es in einem Bericht der Polizei heißt, wurde während des Spiels "erneut auf das bewährte Konzept der strikten Fantrennung" gesetzt. Diese Trennung – auch während des Einlasses ins Stadion – konnte das direkte Aufeinandertreffen der Fans verhindern.
Der Polizei zufolge begaben sich gegen 10 Uhr mehrere hundert Fans der SpVgg Greuther Fürth am Fürther Hauptbahnhof in vier extra für das Frankenderby bereitgestellte U-Bahn-Sonderzüge, um gemeinsam nach Nürnberg zu fahren. Von dort aus ging es ab der Haltestelle Messe zu Fuß zum Max-Morlock-Stadion. Laut Angaben der Polizei kam es währenddessen vermehrt zum Abbrennen von Rauchtöpfen und weiterer Pyrotechnik. Ein Polizeibeamter wurde dabei leicht verletzt, konnte seinen Dienst aber weiter fortsetzen.
Nach Ende des Spiels und der Niederlage der SpVgg Greuther Fürth wurden die zahlreichen Fans auf dem Weg zur Haltestelle zurück zur Messe von der Polizei begleitet. Zuvor kam es aber noch zu Randalen im Gästebereich: Bislang Unbekannte entwendeten wohl mehrere Toilettenschüsseln und zerstörten den betreffenden Toilettenbereich.
Diebstahl und Polizisten beleidigt
Beim Verlassen des Stadions wurde zudem einem Mann ein Fan-Schal gestohlen, in einem weiteren Fall wurde einem Fan sogar durch Gewalt ein Fan-Schal genommen.
Der Polizei zufolge wurden in mehreren Fällen auch Polizeibeamte beleidigt, eine Person leistete zudem Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Auch Fälle von Körperverletzung gab es, weshalb die mittelfränkische Polizei nun in drei Fällen ermittelt.
Damit aber noch nicht genug: Etwa ein Dutzend Personen versuchten in der Karl-Steigelmann-Straße einen Bauzaun zu übersteigen, der dabei beschädigt wurde. Die Einsatzkräfte der Polizei mussten unmittelbaren Zwang anwenden, um das zu verhindern. Auch in diesem Fall wurden Ermittlungen gegen die Beteiligten eingeleitet.
Bereitschaftspolizei Bayern unterstützte
Im Bereich der Großen Straße wurden außerdem Einsatzkräfte der Reiterstaffel verbal angegangen – die Bayerische Bereitschaftspolizei unterstützte bei den Vorfällen, sprach teilweise Platzverbote aus, die in einigen Fällen ebenfalls mit unmittelbarem Zwang durchgesetzt werden mussten. Verletzt wurde laut aktuellem Stand aber glücklicherweise niemand.
Neben Kräften der mittelfränkischen Polizei waren mehrere Hundertschaften der Bayerischen Bereitschaftspolizei für die Sicherheit im, aber auch um das Max-Morlock-Stadion im Einsatz. Der Einsatz der Polizei lief am Sonntagnachmittag unter der Leitung der Polizeiinspektion Nürnberg-Süd.
Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.