Polizeikontrollen am Jamnitzer Platz: Nachspiel vor dem Amtsgericht

lu

9.12.2019, 18:11 Uhr

Anwohner klagten über ständige Ruhestörung und aus dem Ruder gelaufene Trinkgelage – die damals im Park Feiernden beschwerten sich über "wochenlange Polizeibelagerung". Am Dienstag, 10. Dezember, beschäftigt sich das Amtsgericht mit den Polizeieinsätzen des vergangenen Sommers.

Was war geschehen? In Sachen Jamnitzer Platz meldete sich im Sommer auch Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) zu Wort – das Stadtoberhaupt betonte, dass der Jamnitzerplatz "für alle da" sei. Er forderte Respekt und verlangte, die Nachtruhe der Anwohnerinnen und Anwohner zu achten. Dass Aufforderungen der Polizei missachtet worden waren, sei nicht "tolerierbar".

"Grob unnötiges Verhalten"

Am 28. Juni war die Situation in der Grünanlage eskaliert. Passanten wählten den Notruf, weil es so laut war. Als mehrere Polizeistreifen eintrafen, sollen die Feiernden, rund 60 Personen, zunächst kooperativ gewesen sein, so stellte es später das Polizeipräsidium Mittelfranken dar. Doch dann wurde skandiert "Bullen raus aus Gostenhof" und "ganz Nürnberg hasst die Polizei".

Als sich die Polizei zurück zog, sprachen einige Anwohner später von einer "Kapitulation" vor der linken Szene in Gostenhof. Eine Entscheidung der Verhältnismäßigkeit, entgegnen die Behörden.

Nun haben die Vorfälle des Sommers ein Nachspiel im Amtsgericht: Drei junge Menschen sollen jeweils 250 Euro Ordnungsgeld zahlen – angeblich hatten sie an einem jener Abende im Juni ihre Ausweispapiere mehreren Polizisten einfach vor die Füße geworfen. Ein "grob ungehöriges" Verhalten, heißt es im Juristendeutsch, der Vorfall beschäftigt ab 10 Uhr das Amtsgericht.