Quelle-Areal kommt nicht für Uni infrage

4.12.2013, 15:49 Uhr

Aus Sicht des Wissenschaftsministeriums ist das ehemalige Quelle-Gebäude in Nürnberg nicht als universitärer Forschungsstandort geeignet. Dieses "klare Ergebnis" habe eine nähere Prüfung seines Hauses erbracht, so Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle (CSU). Weitere Informationen soll es erst an diesem Freitag geben, wenn sich Spaenle gemeinsam mit Innenminister Joachim Herrmann und Finanzminister Markus Söder (beide CSU) zu dem Thema äußern wird.

Söder und der Nürnberger Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) streiten seit geraumer Zeit erbittert über die Zukunft des Quelle-Areals. Während Söder das Quelle-Gebäude zum Teil abreißen lassen will, fordert Maly, es aus Denkmalschutzgründen zu sanieren. Wenige Monate vor den Kommunalwahlen stehen sich zwei Lager gegenüber.

Die SPD mit ihrem Oberbürgermeister Ulrich Maly favorisiert ein Konzept, wonach der portugiesische Immobilienkonzern Sonae Sierra ein kleineres Einkaufszentrum errichtet und der Rest des denkmalgeschützten Gebäudes für Forschungseinrichtungen der beiden Hochschulen genutzt wird. Daneben könnten auch noch ein Hotel, Büros, Wohnungen und der von Musikfreunden seit langem geforderte neue Konzertsaal Platz finden.

Der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Christian Vogel, reagierte am Mittwoch entsprechend „extrem verwundert und auch enttäuscht“ über die „handstreichartige Festlegung“ Spaenles. „Damit ist jetzt offenkundig, dass der Freistaat keine Hochschule auf dem Quelle-Gelände ansiedeln will.“

Die Nürnberger CSU, angeführt von Finanzminister Markus Söder, hatte sich bereits vor geraumer Zeit gegen die Sonae-Sierra-Pläne ausgesprochen. Sie favorisiert einen Teilabriss des Komplexes. Stattdessen soll eine kleine „Quelle-Stadt“ entstehen – mit Wohn- und Grünflächen, einem technischen Gymnasium und der einen oder anderen Forschungseinrichtung. Ein Einkaufszentrum sei dagegen überflüssig.

Das Quelle-Gebäude ist mit 250.000 Quadratmetern derzeit die größte leerstehende Immobilie Deutschlands nach dem Berliner Flughafen Tempelhof.

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