Rekord-Kälte: Wann ist das Eis dick genug zum Schlittschuhlaufen?
10.2.2021, 16:27 Uhr
Es sind ein bis zwei Wochen starke Nachtfröste nötig, damit eine Eisfläche sicher ist, erklärt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG. "Ein Warnhinweis sind immer dunkle Stellen auf der Fläche. Sieht man diese, ist das Eis an diesen Stellen noch zu dünn."
Knacken heißt: Gefahr
Auch wenn es beim Betreten knistert oder knackt, heißt es: Nichts wie runter! "Am besten legt man sich dafür flach auf den Bauch und robbt zurück zum Ufer" sagt Michael Förster vom Kreisverbands Nürnberg-Roth-Schwabach.
Das sieht zwar ein wenig lustig aus, aber das Körpergewicht verteilt sich dadurch gleichmäßiger auf der Eisfläche. Das trägt dazu bei, dass die Gefahr sinkt, einzubrechen. Wenn es dennoch passiert ist und das Eis unter einem nachgibt, heißt es: Ruhe bewahren!
Keine unnötigen Bewegungen
"Aber rufen Sie laut um Hilfe. Breiten Sie die Arme über die Eisfläche aus, so weit Sie können. Das Wichtigste ist, nicht unter die Eisfläche zu geraten. Machen Sie ansonsten keine unnötigen Bewegungen. Zum einen bricht das umliegende Eis sonst schneller und zum anderen zehrt es an den Kräften."
Oft bleiben nur wenige Minuten, um gerettet zu werden, weil man wegen der Kälte schnell bewusstlos werden kann. Deswegen sollte man niemals irgendwo allein oder an einsamen Gewässern aufs Eis.
Wer jemanden aus dem Eis retten will, soll zuallererst den Notruf wählen (112) und die wichtigsten Infos durchgeben, vor allem was passiert ist und wo. Nie sollte man versuchen, den Eingebrochenen mit der Hand herauszuziehen, weil man Gefahr läuft, mit ins Wasser gezogen zu werden.
"Besser ist es, Sie reichen dem zu Rettenden einen Stock oder Schal oder ein anderes Kleidungsstück, an dem er sich festhalten kann." Manchmal gibt es auch Rettungsleitern, die am Ufer zu finden sind. Kommt man vom Ufer aus nicht an die Person im Eis heran, soll man sich ihr nur liegend nähern, weil man sonst Gefahr läuft, selbst einzubrechen.
Übrigens: Oft heißt es, die Gemeinde habe eine Eisfläche freigegeben. Doch das stimmt nicht: Die Verantwortung liegt bei jedem selbst - selbst wenn Bereiche von Schnee befreit sind oder gar mit Absperrbändern markiert sind.