Neue Studie

Sicherheit, Lebensqualität, Gastronomie: So zufrieden sind die Nürnberger Bürger mit ihrer Stadt

Georgios Tsakiridis

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20.02.2025, 11:11 Uhr
Die Breite Gasse in der Nürnberger Innenstadt.

© Günter Distler Die Breite Gasse in der Nürnberger Innenstadt.

Welche Aspekte sind Bürgerinnen und Bürgern wichtig, um sich in der Innenstadt wohlzufühlen? Diese Frage haben sich das NIM und das Wirtschafts- und Wissenschaftsreferat der Stadt Nürnberg gestellt und die Bevölkerung in einer Studie um Feedback gebeten. Ergebnis: Die Nürnberger Innenstadt wird vor allem wegen ihres historischen Altstadtflairs und der lebendigen Stadtatmosphäre geschätzt. Es gibt aber auch reichlich Verbesserungspotenzial. Ein Überblick über die wichtigsten Punkte.

Ein Großteil der Befragten hat demnach einen engen Bezug zu ihrer Stadt und nimmt sie als lebenswerte Umgebung wahr: 70 Prozent fühlen sich laut der Studie mit Nürnberg verbunden. Die Zufriedenheit der Nürnbergerinnen und Nürnberger mit den Angeboten in ihrer Innenstadt variiert: Rund ein Drittel bewertet das Gesamtangebot positiv, wobei die Werte beim Ausgehen und Essen gehen überdurchschnittlich hoch ausfallen. Beim Einkaufen werde das Flair der Stadt, die Vielzahl an Geschäften, die große Auswahl an Produkten und Marken sowie die hohe Qualität positiv wahrgenommen. Kurze Wege tragen zusätzlich zur Attraktivität bei. Zu den am häufigsten in der Nürnberger Innenstadt gekauften Produkten zählen Kleidung, Schuhe, Geschenke und Bücher.

Das Altstadtflair wird offenbar sehr geschätzt – die historischen Gebäude und die Burg sind besonders beliebte Anziehungspunkte. Um die Gegebenheiten der Nürnberger Innenstadt noch mehr genießen zu können, wünschen sich über die Hälfte der Befragten eine sauberere Innenstadt und geleerte Mülleimer. Zudem äußern im Bereich subjektive Sicherheit 50 Prozent der Befragten Bedenken, insbesondere rund um das Umfeld des Hauptbahnhofs und wünschen sich eine bessere Kontrolle, um ihr persönliches Sicherheitsgefühl weiter zu stärken. Auch zusätzliche einladende Möglichkeiten zum Verweilen könnten die Innenstadt noch attraktiver machen. 42 Prozent wünschen sich mehr Grünflächen oder allgemein viel Grün und damit eine ansprechendere Gestaltung des öffentlichen Raums.

Angebot, Aufenthaltsqualität und Sicherheit als Kritikpunkte

Neben positiven Rückmeldungen zeigen die Antworten der Befragten auch Kritikpunkte auf. Verbesserungen im Einkaufsangebot sind beispielsweise ein zentrales Anliegen vieler Befragter. Während die Mischung aus lokalem Einzelhandel und bekannten Marken insgesamt positiv beurteilt wird, sehen rund 40 Prozent noch Verbesserungspotenzial: Vorgeschlagen werden zum Beispiel zusätzliche große Markenfilialen sowie mehr Shops für ausgefallene oder exklusive Produkte, die für Abwechslung sorgen. Auch das Thema Nachhaltigkeit ist im Wunschkatalog vertreten. Neue Läden könnten demnach auch vorhandene Leerstände in der Innenstadt reduzieren, die von rund der Hälfte der Befragten als störend für das Erlebnis gesehen werden. Konkret wird die Verschönerung der Fußgängerzone in der Breiten Gasse genannt.

"Die Studienergebnisse zeigen, dass die Nürnberger Innenstadt lebendig und attraktiv ist. Die Ergebnisse liefern dabei auch fundierte Anregungen für weitere Schritte. Die Studie zeigt, dass die Schritte der Stadt, wie beispielsweise die gezielte Akquise starker Marken und die aktive Ansiedlung von Unternehmen, der regelmäßige Austausch mit der Polizei, die Neugestaltung der Breiten Gasse, der Lorenzer Passage und des Obstmarkts sowie die Einführung neuer Abfallbehälter in die richtige Richtung gehen", sagt Dr. Andrea Heilmaier, Wirtschafts- und Wissenschaftsreferentin.

"Unsere Studie macht deutlich: Nürnberg vereint eine reiche Tradition, lebendige Kultur und hohe Lebensqualität. Viele Menschen identifizieren sich stark mit ihrer Stadt – und haben aber gleichzeitig ganz klare Vorstellungen, wie die Innenstadt künftig noch attraktiver werden kann. Um den Standort nachhaltig zu stärken, sind gezielte Maßnahmen nötig, die sich an den Wünschen der Bürgerinnen und Bürger orientieren", erläutert Dr. Fabian Buder, Studienleiter am NIM. Die Studie wurde vom NIM anlässlich seines 90-jährigen Jubiläums in Kooperation mit der Stadt Nürnberg konzipiert. Befragt wurden 414 Männer und Frauen im Alter von 18 bis 74 Jahren, repräsentativ für die Bevölkerung im Umkreis von 30 Kilometern um die Nürnberger Innenstadt.

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