Silvester in Mittelfranken: Einsatzkräfte ziehen positive Bilanz
1.1.2021, 13:07 UhrAus Sicht der Feuerwehr war es ein ungewohnt ruhiger Jahreswechsel. Nachdem im vergangenen Jahr zu deutlich mehr Einsätzen ausgerückt werden musste als beim Wechsel auf das Jahr 2019, fällt die Bilanz in diesem Jahr laut Feuerwehr "sehr positiv" aus. Bedingt durch das Verbot zum Abrennen von Feuerwerkskörpern und die nächtliche Ausgangssperre verzeichnete die Integrierte Leitstelle der Feuerwehr Nürnberg im Zeitraum von 18 bis 5 Uhr im Großraum der Städte Nürnberg, Fürth und Erlangen sowie der drei Landkreise Nürnberger Land, Erlangen-Höchstadt und Fürth nur insgesamt 299 Einsätze.
Polizeibilanz "durchweg positiv"
Die Polizei nennt die Bilanz des Jahreswechsels "durchweg positiv". Im Zeitraum zwischen 19 und 7 Uhr dokumentierte die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Mittelfranken insgesamt 577 Einsätze. Der Schwerpunkt der Einsätze lag hierbei bei gemeldeten 125 Ruhestörungen. Im Vorjahr wurden diesbezüglich lediglich 28 Fälle verzeichnet. Die Anzahl der Körperverletzungen (15) und Sachbeschädigungen (8) lag auf einem vergleichsweise sehr niedrigen Niveau. Insgesamt registrierte die mittelfränkische Polizei bei ihren Einsätzen fast ausschließlich leicht verletzte Personen (19).
Ein schwerwiegender Unfall ereignete sich gegen 22 Uhr in einer Wohnung in Ansbach. Ein Mann hatte dort Wachs auf dem Herd aufgekocht.
Gegen 22 Uhr wurden in Nürnberg zwei Männer in der Allersberger Straße durch eine Polizeistreife kontrolliert. Einen triftigen Grund für den Verstoß gegen die Ausgangssperre konnten sie nicht vorbringen. Bei der anschließenden Identitätsfeststellung weigerte sich einer der Männer (19) zuerst seine Personalien herauszugeben und gab dann mehrfach falsche Identitäten an. Da er sich durchgehend aggressiv zeigte und die Polizeibeamten beleidigte, wurde er in Gewahrsam genommen. Hierbei leistete er Widerstand, wodurch ein Beamter leicht verletzt wurde. Er blieb jedoch weiterhin dienstfähig. Da der stark alkoholisierte Mann keinen festen Wohnsitz hatte, wurde durch die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth Haftantrag gestellt.
Raketen und laute Musik
Um Mitternacht wurden im Nürnberger Stadtgebiet hörbar an verschiedenen Orten Böller gezündet und auch vereinzelt Raketen abgeschossen. Dies führte auch zu einem starken Anstieg der Anrufe bei der Einsatzzentrale. Dennoch kann hierbei von Einzelfällen gesprochen werden; selbst im Ballungsraum Nürnberg blieb es vergleichsweise ruhig.
Viele der Mitteilungen konnten durch die anfahrenden Streifen nicht bestätigt werden. Statt 10 mitgeteilter Personen bei einer Party im Landkreis Ansbach wurden beispielsweise nur zwei Personen angetroffen und zur Ruhe ermahnt. In einem anderen Fall meldete ein Anwohner aus dem Nürnberger Stadtteil Laufamholz zwanzig Personen, die auf der Straße mit Raketen und lauter Musik feien sollten. Die umgehend eintreffende Streife stellte nur eine einzige Person in einem privaten Garten fest.
Silvesternacht in Nürnberg: Frau schlug und trat Polizisten
Gegen 3 Uhr kam es im Bereich des Nürnberger Vestnertorgrabens noch zu einem größeren Einsatz. Durch eine Streifenbesatzung der PI Nürnberg-Mitte wurde eine Gruppe von ca. 10 Personen angetroffen und einer Kontrolle unterzogen.
Bilder aus dem letzten Jahr - So feierte Nürnberg den Wechsel ins Jahr 2020:
Oberfranken: Verstöße an Silvester gegen Ausgangsbeschränkungen
Positive Bilanz: Erlanger Polizei zufrieden mit Silvesternacht
Die Polizei in Erlangen bilanziert nach der Silvesternacht, "dass der Jahreswechsel friedlich vonstatten ging und außergewöhnlich ruhig ausfiel", heißt es in einer Mitteilung. "Der Großteil der Erlanger Bevölkerung hielt sich an die Corona-Auflagen und feierte im privaten Bereich." Wie die Polizeiinspektion Erlangen-Stadt hervorhebt, ist es im Vergleich zu den vergangenen Jahren zu keinen tätlichen Auseinandersetzungen im öffentlichen Raum gekommen. Auch die Alkoholdelikte im Straßenverkehr blieben hinter den vergangenen Jahren zurück.
Ebenfalls ist es zu keinen Einsätzen wegen eines Brandes oder nennenswerten Sachbeschädigungen gekommen. Während es in anderen Regionen teils schwere Verletzungen und sogar einen Toten durch Pyrotechnik gab, zieht die Polizei in der Hugenottenstadt ein erfreuliches Fazit: Kein Polizeieinsatz, bei dem Personen durch Feuerwerkskörper verletzt wurden. Hier habe sich die Bevölkerung "im Großen und Ganzen" an die neuen, rechtlichen Vorgaben gehalten.
Ausgangsbeschränkungen aus banalen Gründen gebrochen
Die meisten Verstöße gegen die Ausgangsbeschränkungen habe es eine Stunde vor und eine Stunde nach dem Jahreswechsel gegeben. Oft waren es banale Gründe, warum die Wohnung ohne triftige Gründe verlassen wurde - beispielsweise Zigaretten holen, Flaschen zum Flaschencontainer tragen, spazieren gehen oder mehrfach die Unkenntnis über die aktuellen Bestimmungen. Was die Polizei als "äußerst positiv" einstuft ist, dass keine größeren Gruppenbildungen oder Feiern polizeibekannt wurden.
Forchheim: Dachstuhl brennt in der Neujahrsnacht
Mülltonnen brannten im Kreis Bad Windsheim
Im Landkreis Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim wurde die Feuerwehr insgesamt dreimal zu Einsätzen gerufen. Gegen 14 Uhr alarmierte die Integrierte Leitstelle in Ansbach die Feuerwehr Bad Windsheim zu einem Garagenbrand. Vor Ort stellte sich allerdings heraus, dass lediglich Mülltonnen in Brand geraten und von den Anwohnern bereits abgelöscht waren.
Gegen 22 Uhr wurde die Feuerwehr Linden (Markt Erlbach) zu einem Mülltonnenbrand alarmiert. Auch hier löschten Anwohner den Brand und die Einsatzkräfte aus Linden kontrollierten die Brandstelle mit der Wärmebildkamera.
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Der Artikel wurde am 01.01.2021 um 10.59 Uhr aktualisiert.