Söder: "Wöhrder See ist ein Herzensanliegen"

17.7.2020, 18:04 Uhr
Ministerpräsident Markus Söder am Wöhrder See.

© Eduard Weigert/NNZ Ministerpräsident Markus Söder am Wöhrder See.

Bei einem Pressetermin am Stadtstrand geht es um einen weiteren Abschnitt der 30 Millionen Euro teuren Sanierung des Wöhrder Sees. Die Badebereiche sind ja bereits lange eröffnet. Nun sind die Arbeiten an der Inselwelt und an der "Entwicklungszone" am oberen Wöhrder See abgeschlossen.

Schnecken, Frösche und Muscheln

Beides soll den ökologischen Wert des Gewässers in der Stadt steigern: Steile Ufer wurden zu flachen Böschungen mit lang gezogenen Flachwasserzonen umgestaltet. Dort bilden sich die biologisch attraktivsten und aktivsten Strukturen, meint Ulrich Vitzthum, Leiter des Wasserwirtschaftsamts Nürnberg, das für den Umbau zuständig ist. Schnecken, Frösche, Muscheln und Fische haben hier ihren Lebensraum, Libellen und Ringelnattern sollen in dem (noch zu pflanzenden Röhricht) ein Zuhause finden.

Zuvor wurden aber in den vergangenen Jahren Unmengen von Schlamm aus dem Wöhrder See herausgebaggert, um dem veralgten, trüben Gewässer neues Leben einzuhauchen. Die Ablagerungen wurden um 70 Prozent reduziert.

Söder: "Anfangs haben alle über mich gelacht"

"Für mich ist die Wasserwelt Wöhrder See seit zwölf Jahren ein Herzensanliegen", sagt Ministerpräsident Markus Söder, der den Umbau in seiner Zeit als Umweltminister massiv vorangetrieben hat, "anfangs haben alle über mich gelacht." Vor Beginn der Sanierung habe dagegen die Meinung vorgeherrscht, dass man das Gewässer nicht mehr retten könne.


Naturparadies: Wöhrder See wird für 15 Millionen umgestaltet


Auch der heutige Umweltminister Thorsten Glauber hatte bei seinem Studium an der Georg-Simon-Ohm-Hochschule den See kritisch beäugt: "Der hat so vor sich hingedümpelt", meint der Freie Wähler, "und man fragte sich damals: Ist es überhaupt sinnvoll, aus der Pfütze noch etwas zu machen?" Man hätte mit dem herausgebaggerten Schlamm das Max-Morlock-Stadion bis unters Dach füllen können, meint Glauber.

Ausbaggern ist auch künftig nötig

Mit der Vertiefung und weiteren Maßnahmen wurde eine größere Fließgeschwindigkeit der Pegnitz erreicht, so dass sich die Sedimente nicht mehr so stark wie bisher absetzen. Trotzdem dürften sich pro Jahr bis zu 5000 Kubikmeter ablagern. Alle zwei, drei Jahre wird der Bagger daher erneut zum Einsatz kommen.


Das Wahrzeichen vom Wöhrder See – der Norikus


Oberbürgermeister Marcus König begrüßt, dass der Wöhrder See nun ein ökologisches Areal in Höhe der Satzinger Mühle wie auch ein Freizeitareal am Norikus besitzt. Weil viele Radler, Skater und Spaziergänger dort unterwegs sind, sei eine unterschiedliche Wegführung sinnvoll.

"Fitnessstudio im Freien"

Der CSU-Politiker kündigt an, dass noch ein "kleines Fitnessstudio im Freien" errichtet wird. Dort können Freizeitsportler trainieren. Angesichts der großen Gänse-Population setzt er weiter auf die Eientnahme aus den Nestern. Dies sei heuer wegen Corona unterblieben, daher gebe es so viele Jungvögel.


Tauchanzug statt Bagger: Unterwasser-Baustelle am Wöhrder See


Das Wasserwirtschaftsamt will bis 2024 die Gewässer- Arbeiten abschließen: Eine zwei Meter hohe Wand wird am Oberen Wöhrder See zugunsten einer besseren Durchgängigkeit des Wassers beseitigt. Beim Pegnitz-Altarm an der Gustav-Heinemann-Brücke sorgt man für mehr Wasseraustausch und die beiden Aussichtsplattformen in Mögeldorf und Erlenstegen werden noch montiert.


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