Staus und Sperrungen: Das sind Nürnbergs Großbaustellen 2021
10.2.2021, 16:58 UhrRund 10 Millionen Euro sind bei der „Gebietssanierung Glockenhof“ von städtischer Seite veranschlagt, etwa 35 Einzelmaßnahmen zwischen Frühjahr 2021 und Sommer 2022 gilt es zu koordinieren, berichtet Marco Daume, Technischer Werkleiter von SÖR.
Das ist eine regelrechte Mammutaufgabe: Derzeit laufen schon Kanalarbeiten. Später beginnt die Verkehrsaktiengesellschaft (VAG) Schienen, Weichen und Oberleitungen für die Straßenbahn auszutauschen. Weiterhin werden Strom-, Gas- und Telekommunikationsleitungen neu verlegt, Ampelanagen modernisiert, Straßen und Kreuzungen verbessert und zum Teil komplett umgebaut.
Für die Verkehrsteilnehmer, egal ob sie mit dem Auto, dem Fahrrad, zu Fuß oder mit Bus und Straßenbahn unterwegs sind, hat das enorme Auswirkungen. Es gibt Straßensperrungen, Umleitungen, teilweise steht nur eine statt zweier Fahrspuren für den Kfz-Verkehr zur Verfügung und nacheinander werden der Allersberger Tunnel und der Marientunnel gesperrt. Ab Juni 2021 richtet die VAG einen Schienenersatzverkehr mit Bussen für die unterbrochenen Straßenbahnstrecken ein.
Bereits seit einem Jahr müssen Verkehrsteilnehmer in der Bayernstraße mit Behinderungen rechnen. Hier wird laut Sör bis 2022 die Straße von Grund auf erneuert.
Eine weitere Großbaustelle, die noch bis Ende 2022 für Verkehrsbehinderungen sorgt, ist die Generalsanierung der Dr.-Gustav-Heinemann-Brücke. „Sie ist nach 40 Jahren in so einem schlechten Zustand, dass sie hergerichtet werden muss“, berichtet Daume. Im Zuge der Baumaßnahmen, die über 16 Millionen Euro verschlingen, werden die Geh- und Radwege verbreitert. Dafür werden die Fahrspuren etwas schmaler.
Aber auch kleinere Baumaßnahmen stehen an: Die Stadt hat zwei Millionen Euro zur Sanierung von Hauptverkehrsstraßen zur Verfügung gestellt. Aus diesem Topf werden zum Beispiel in der Rothenburger Straße oder auf Teilen der Äußeren Bayreuther Straße die Fahrbahndecken erneuert.
Staugefahr auf dem Frankenschnellweg
Staugefahr droht auf einem Teilstück des Frankenschnellwegs zwischen Landgrabenstraße und Jansenbrücke: Auch hier muss Sör eine provisorische Oberflächensanierung vornehmen, damit die Straße noch hält, bis der Frankenschnellweg-Ausbau beginnt, wie Marco Daume erklärt. Der Verkehr wird jeweils auf eine Straßenseite verlegt und es steht dann nur eine Fahrspur in jede Richtung zur Verfügung. „Wir haben diese Arbeiten in die Osterferien gelegt, weil da weniger los ist“, sagt er.
Über die Behinderungen ärgern werden sich trotzdem viele Verkehrsteilnehmer, wie Bürgermeister und Sör-Leiter Christian Vogel aus Erfahrung weiß. Der bekommt regelmäßig Beschwerden über Baustellen: „Wir machen das doch nicht, um die Bürgerinnen und Bürger zu ärgern. Wir wollen Verbesserungen für sie“, stellt er klar.
Auch wenn man versuche bei allen Maßnahmen „aufs Tempo zu drücken“, bleiben für ihn Nachtbaustellen eine Ausnahme. „Nächtliche Baumaßnahmen verursachen Lärm und stören die Anwohner“, sagt er. Auch den Vorwurf, man habe ja nichts gewusst, möchte er nicht stehen lassen. Bei größeren Maßnahmen würden Anwohner mit Flyern, Autofahrer über mobile LED-Tafeln informiert. Für Radfahrer und Fußgänger stelle Sör Hinweistafeln auf. Auch über die Medien wende sich der städtische Betrieb an die Öffentlichkeit. Schließlich verweist Vogel auf die Internetseite von Sör, auf der sämtliche Straßen-Baustellen in alphabetischer Reihenfolge abrufbar sind.