Für bessere Arbeitsbedingungen

Streiks halten Nürnberg weiter im Griff: Demonstrationen sorgen für Verkehrschaos bei Bus und Bahn

Theresa Neuß

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11.03.2025, 14:57 Uhr
Die Gewerkschaft Verdi ruft zu weiteren Warnstreiks im Zuge der aktuellen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst auf. (Symbolbild)

© NEWS5 / Eric Deyerler Die Gewerkschaft Verdi ruft zu weiteren Warnstreiks im Zuge der aktuellen Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst auf. (Symbolbild)

Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Warnstreiks im öffentlichen Dienst massiv ausgeweitet. Grund dafür sei die Ablehnung aller Forderungen durch die Arbeitgeberseite in den bisherigen Verhandlungsrunden, teilte die Gewerkschaft in einer Pressemitteilung mit.

Die Beschäftigten fordern eine Entgeltsteigerung von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat. Zudem verlangen sie eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen, darunter drei zusätzliche freie Tage sowie erhöhte Zulagen, insbesondere für Schichtarbeit.

Demonstration bremst Bus und Bahn aus

Am Donnerstag, dem 13. März, versammeln sich deshalb Beschäftigte aus allen Bereichen des öffentlichen Dienstes in Nordbayern zu einer gemeinsamen Streikkundgebung auf dem Kornmarkt in Nürnberg. Mehrere Demonstrationszüge ziehen davor und danach durch die Stadt.

Zwar streikt die "VAG Verkehrs- und Aktiengesellschaft Nürnberg" nicht, trotzdem gibt es aufgrund der angekündigten Demonstrationen einige Verkehrsbehinderungen. Konkret sind die Straßenbahnlinien 4, 6 und 10 betroffen. Hier kann es im gesamten Linienverlauf zu Verspätungen und Ausfällen kommen, informiert die "VAG Nürnberg".

Auch mehrere Buslinien sind eingeschränkt. Die Linie 34 (Plärrer - Friedrich-Ebert-Platz) in Richtung Friedrich-Ebert-Platz wird ab St. Johannisfriedhof umgeleitet. Die Haltestellen Klinikum Nord, Lange Zeile und Friedrich-Ebert-Platz entfallen. Die Linie 36 (Plärrer - Doku-Zentrum) kann aufgrund der Demonstrationen nicht durch die Altstadt fahren, weshalb die Haltestellen zwischen Plärrer und Rathenauplatz nicht angefahren werden können. Auch die Buslinie 68 (Gustav-Adolf-Straße - Langwasser Mitte) wird zwischen Schweinau und Alemannenstraße umgeleitet, weshalb die Haltestellen Waldaustraße, Sandreuthstraße und Brehmstraße nicht bedient werden können.

Mehrtägige Streiks in verschiedenen Branchen - eine Übersicht

In einigen Branchen dauern die Arbeitsniederlegungen über mehrere Tage an. So streikt die Abfallwirtschaft Stadt Nürnberg (ASN) vom 12. bis 14. März. Die Beschäftigten fordern eine angemessene Anerkennung ihres "Knochenjobs" in den Tarifverhandlungen, so Verdi.

Auch der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (SÖR) beteiligt sich mit einem zweitägigen Streik am 12. und 13. März. Zudem legen Mitarbeitende der Straßenreinigung Nürnberg ihre Arbeit nieder.

Zahlreiche Stadtwerke in Mittelfranken sind ebenfalls betroffen, darunter N-Ergie, N-Ergie Netz, infra sowie die Erlanger Stadtwerke. Zudem treten Beschäftigte der städtischen Bühnen in Erlangen und Fürth, der Musikschule und der Sparkassen in den Ausstand.

Außerdem bleiben am Donnerstag, 13. März, alle Bäder des städtischen Eigenbetriebs NürnbergBad geschlossen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. Betroffen sind das Hallenbad Langwasser, das Nordostbad, das Katzwangbad und das Südstadtbad.

Kitas, Pflegeheime und Kliniken mit eingeschränktem Betrieb

Darüber hinaus sind Mitarbeitende der Städte und Gemeinden, einschließlich der kommunalen Kindertagesstätten und der Altenpflege, sowie der Lebenshilfe betroffen. Am Mittwoch und Donnerstag, 12. und 13. März, können Nürnberger Kitas, Krippen, Kindergärten und Kinderhorte geschlossen bleiben. Auch bei den Service- und Beratungsstellen sowie der Jugendamtsverwaltung kann es zu einer eingeschränkten Erreichbarkeit kommen.

Die Kliniken in Mittelfranken setzen ihren Protest mit einem 48-stündigen Streik am Donnerstag und Freitag, 13. und 14. März, fort. Aufgrund des Personalmangels und der schlechten Arbeitsbedingungen werden Bettenkapazitäten reduziert, kleinere Operationen und Eingriffe verschoben. Lediglich eine Notversorgung sei sichergestellt.

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