Traurige Meldung aus dem Tiergarten: Tapir Daisy gestorben

12.5.2020, 16:37 Uhr
Traurige Meldung aus dem Tiergarten: Tapir Daisy gestorben

© Helmut Mägdefrau / Tiergarten der Stadt Nürnberg

Fast 40 Jahre lang lebte sie in Nürnberg: Im Alter von 38 Jahren ist am Montag der Flachlandtapir Daisy im Tiergarten gestorben. Daisy war der mit Abstand älteste Flachlandtapir in europäischen Zoos.

Sie wurde am 8. Juli 1981 im Tierpark Hagenbeck in Hamburg geboren und kam am 16. Dezember 1982 in den Tiergarten Nürnberg. Daisy zog während ihrer Zeit in Franken zehn Jungtiere auf. Sie lebte dort zusammen mit ihrem Gefährten Poroto (knapp 13 Jahre alt). Daisy hatte bereits seit längerer Zeit Arthrose in den Gelenken und zunehmend auch Zahnprobleme.

In den letzten Tagen hatte sich ihr Zustand zusehends verschlechtert, wie der Tiergarten berichtet. Am Abend des 11. Mai konnte Daisy schließlich nicht mehr alleine aufstehen und musste letztlich eingeschläfert werden.

Gehege für andere Arten benötigt

Jörg Beckmann, stellvertretender zoologischer Leiter des Tiergartens, bedauert den Tod von Daisy. "Mit ihr geht eine Ära zu Ende. Die Planung des Tierbestands des Tiergartens sieht vor, dass wir ihren Lebensgefährten Poroto im Rahmen des Erhaltungszuchtprogramms nun an einen anderen Zoo abgeben."


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Schließlich leben europaweit 400 Flachlandtapire in zoologischen Gärten. Damit sei die Haltung dieser Tierart gesichert. Im Tiergarten fehle der Platz, um Flachlandtapire weiter zu betreuen. Es gebe genügend andere gefährdete Arten, für die man die Gehege benötige.

An der Haltung der beiden Schabrackentapire hält der Nürnberger Tiergarten dagegen fest. Hier führt der Zoo am Schmausenbuck auch das europäische Zuchtbuch. Darin sind alle Schabrackentapire in europäischen Tierparks aufgelistet.

Lebende Fossilien

Mit dem Buch hat man einen exakten Überblick, welche Tiere aus welchen Blutlinien stammen. Dies spielt bei der Zuteilung der vierbeinigen Partner eine große Rolle, denn der Genpool soll bei sämtlichen Arten in Zoos möglichst vielfältig bleiben.


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Eigentlich leben Tapire in Südamerika. Ihr Lebensraum wird durch die Menschen immer weiter eingeschränkt. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) führt Flachlandtapire als gefährdete Tierart auf der Roten Liste. Flachlandtapire gelten als "lebende Fossile", da ihre Vorfahren bereits vor 55 Millionen Jahren die Erde bevölkert haben. Ihr Aussehen hat sich seitdem kaum verändert.

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