Trotz Corona: Nürnbergs große Bauprojekte fast alle im Zeitplan
11.8.2020, 05:35 UhrWer bei der Frage nach Nürnbergs größtem Bauträgern nur an die "üblichen Verdächtigen" aus der Branche denkt, vergisst leicht eines der "Schwergewichte" auf dem Nürnberg Bau- und Immobiliensektor: die wbg-Unternehmensgruppe. Dabei entstehen auf den aktuell rund 60 Baustellen der wbg unter anderem der größte Schulneubau Nürnbergs, eine neue Sporthalle, mehrere Feuerwehrgerätehäuser und natürlich Hunderte von dringend benötigten Wohnungen und Eigenheimen. Trotz der Pandemie und ihrer Auswirkungen liegen die meisten davon sogar genau im Zeitplan.
Am Anfang der Corona-Beschränkungen, als die Grenzen dichtgemacht wurde, sei es zu Verzögerungen gekommen, räumt Pressesprecher Dieter Barth ein. Zum Beispiel, weil Materialien aus dem Ausland nicht angeliefert werden konnten. Auch bei den Handwerkern, die auch über Ostern ins benachbarte Ausland nach Hause gefahren waren und dann nicht mehr einreisen durften, gab es Probleme.
Zusätzlich erschwert, so Barth, wurde die Situation dadurch, dass die Stadtverwaltung in den Krisenmodus versetzt wurde, was an verschiedenen Stellen zu Abstimmungsverzögerungen führte. "Hier hatten wir teils dringenden und auch an manchen Stellen aufwändigen Steuerungsbedarf. Zwischenzeitlich laufen nahezu alle unsere Baustellen wieder planmäßig. Selbst die Bauleitung aus dem Homeoffice war dank unserer technischen Ausstattung kein Problem", stellt Ralf Schekira, wbg-Geschäftsführer für den technischen Bereich, erleichtert fest.
Abgesprungene Käufer wurden schnell ersetzt
"Richtig gut", so Dieter Barth, läuft es demnach etwa beim Bau der neuen Bertolt-Brecht-Schule in Langwasser, die planmäßig 2022 fertig werden soll, der Grundschule Thoner Espan, die im Schuljahr 2020/2021 den Betrieb aufnimmt, und bei der Sporthalle Tillypark, die sogar schon zum Jahresende fertig werden soll. Termine, die laut Barth "aus heutiger Sicht alle eingehalten" werden können. Das Sanierungs- und Neubauprogramm für sechs Feuerwehrgerätehäuser, bei dem die wbg Kommunal als Bauträger für die Stadt agiert, ist ebenfalls, wie berichtet, planmäßig angelaufen.
Bei den meisten Bauprojekten der wbg-Gruppe geht es freilich um Wohnimmobilien. Größere Vorhaben sind dabei der SchönLebenPark in Langwasser und GroßreuthGrün in Großreuth, bei denen zusammengerechnet 150 Eigentumswohnungen und Eigenheime errichtet werden. Weitere zehn entstehen derzeit beim RieterBogen in Kornburg. "Hier laufen die einzelnen Abschnitte in der Herstellung und auch im Vertrieb gut", resümiert Dieter Barth. Für einige vereinzelte Kaufinteressenten, die Corona-bedingt abgesprungen sind, habe man dank hoher Nachfrage problemlos andere Käufer gefunden.
Nur eine Verzögerung
"Super" läuft es laut dem wbg-Pressesprecher auch an der Colmberger Straße, wo 200 Wohneinheiten entstehen: "Hier steht demnächst das Richtfest an." Noch nicht ganz so weit aber noch im Zeitplan ist die wbg beim EichQuartier neben dem Langwasserbad, wo die Bombensondierung abgeschlossen werden konnte und der Bau von 60 Eigentumswohnungen begonnen hat. Auch die Abbrucharbeiten auf dem ehemaligen Areal des Branntweinmonopols konnten trotz Corona planmäßig weitergeführt werden, berichtet Barth. Nur beim Vorhaben Europan an der Pillenreuther Straße gibt es eine kleine Verzögerung: Hier werden die Außenarbeiten erst im Herbst fertig.
Der Bezug der insgesamt 133 Wohneinheiten läuft dessen ungeachtet aber bereits – wie auch die vielen weiteren Neubauprojekte der wbg in der Fuggerstraße, Neuburger Straße, Bernhardstraße und Neusalzer Straße. Zum Erhalt des Bestands wird darüber hinaus an 27 Häusern mit 256 Wohneinheiten gearbeitet. Dabei werden auch 11 Wohnungen durch Aufstockung neugeschaffen.
"Es ist uns wichtig, dass wir ergänzend zu den umfangreichen Neubauaktivitäten in diesem Jahr auch wieder Verbesserungen im Wohnungsbestand realisieren können. Mit den Investitionen von rund 25,8 Milionen Euro in den Bestand senken wir beispielsweise den Heizwärmebedarf erheblich, sodass sich auch der CO2-Ausstoß verringert", stellt wbg-Geschäftsführer Ralf Schekira fest.
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