Übernahmeangebot: Hoffnung für Mitarbeiter der Schön-Klinik

Karin Winkler

Lokalredaktion Nürnberg

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23.7.2020, 18:46 Uhr

Die Nachricht von der Schließung des Krankenhauses an der Stadtgrenze zum 31. Oktober hatte die 350 Mitarbeiter am Mittwoch kalt erwischt . "Auch wir waren völlig überrascht", meint Prof. Achim Jockwig, Vorstandsvorsitzender des Klinikums Nürnberg. Er setzte sich sofort mit der Geschäftsführung der Schön-Klinik in Verbindung. "Mit einer Übernahme des Personals können wir etwas für die betroffenen Mitarbeiter tun, aber auch Chancen für uns eröffnen", meinte Jockwig.

Übernahme kompletter Teams möglich

Bereits am Donnerstag fand in Fürth ein erstes gemeinsames Gespräch mit verschiedenen Führungskräften aus beiden Häusern statt. Das Klinikum würde zum Beispiel alle Pflegekräfte, Arzthelferinnen, Mitarbeiter aus dem OP- oder Anästhesiebereich, aber auch einen Großteil der Ärztinnen und Ärzte übernehmen. Das Angebot des Klinikum gilt auch für Pflegeschüler oder andere Auszubildende. "Wir würden die Mitarbeiter auch als komplettes Team übernehmen", versichert Jockwig.

Das Angebot des Klinikums sei sehr gut angekommen. "Nach den Tränen, die am Mittwoch geflossen sind, hat das die Stimmung doch verbessert", so der Vorstandsvorsitzende. Jockwig weiß, dass sich auch andere Krankenhäuser aus der Region um die Mitarbeiter der Schön-Klinik bemühen. "Gut ausgebildete Kräfte sind in der Branche sehr begehrt."

Auch Fürther Klinikum bietet Mitarbeitern Stellen an

Unter dem Motto "Wir für euch und ihr mit uns - gemeinsam für Fürth" macht auch das Klinikum Fürth der Schön-Belegschaft ein Angebot. Etwa 100 Stellen in unterschiedlichen Bereichen könnten dort besetzt werden. "Als Klinikum Fürth sehen wir es als unsere soziale Verantwortung, jetzt für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Schön-Klinik als möglicher Arbeitgeber da zu sein“ , heißt es in einer Stellungnahme. Interessierte können sich online melden, innerhalb einer Woche sollen sie eine Antwort bekommen.

Die Schön-Klinik Nürnberg-Fürth wird außerdem in der nächsten Zeit eine Art Berufsbasar veranstalten, bei der sich Kliniken aus der Region vor Ort vorstellen und mit den Mitarbeitern direkt ins Gespräch kommen können. "So schlimm die Nachricht für die Kolleginnen und Kollegen in Fürth auch war, es zeigt auch die Sicherheit der Berufe in dieser Branche. Auch nach einer Betriebsschließung sind die Fachkräfte sehr umworben", meint Jockwig.


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Die medizinische Versorgung im Großraum sieht er durch die Schließung der Schön-Klinik nicht in Gefahr. "Die Krankenhäuser in Fürth, Erlangen und Nürnberg können das kompensieren. Vor allem wenn möglichst viele Schön-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch hier in der Region bleiben."

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