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"Unfair! Show genommen!": Aus nach über 20 Jahren von Nürnberger Radiomoderator schlägt Wellen

Stefan Zeitler

Online-Redaktion

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23.7.2024, 08:15 Uhr
In einer aktuellen Instagram-Story erklärt Flo Kerschner nun, dass ihm ein Abschied im Radio verwehrt wurde. "Warum auch immer". Auch Kerschners Ex-Kollegin Steffi Scheermann meldete sich am Freitag noch zu Wort.

© Instagram In einer aktuellen Instagram-Story erklärt Flo Kerschner nun, dass ihm ein Abschied im Radio verwehrt wurde. "Warum auch immer". Auch Kerschners Ex-Kollegin Steffi Scheermann meldete sich am Freitag noch zu Wort.

Es ist eine Nachricht, über die die Stadt derzeit nachweislich redet. Und das in viele Richtungen. Nach über zwei Dekaden macht Flo Kerschner im Funkhaus Nürnberg Schluss. Diese Entscheidung gaben die Verantwortlichen am Donnerstag auch in einer Pressemitteilung bekannt.

"Ich danke Flo für die vielen Jahre der erfolgreichen Zusammenarbeit und freue mich, wenn wir auch künftig in anderer Rolle miteinander arbeiten", lässt sich Funkhaus-Geschäftsführer Alexander Koller in der Meldung zitieren. Eigentlich klang alles bis dahin sehr harmonisch. Eigentlich.

Am Freitagnachmittag (19. Juli 2024) meldete sich dann jedoch Flo Kerschner selbst auf seinem Instagram-Account zu Wort. In einer Story erklärt der Nürnberger dann: "Das wars. 13 Jahre Funkhaus Nürnberg, ich bin gerade das letzte Mal rausgegangen. Ich hätte mich gerne von euch im Radio verabschiedet. Das hat man mir nicht gegönnt. Nach 13 Jahren. Warum auch immer. Die Verantwortlichen werden schon wissen, was sie tun".

Was meint Kerschner damit genau? Auf eine Nachfrage von nordbayern.de, ob sich der nun Ex-Moderator von Hit Radio N1 darüber hinaus noch erklären will, meint Kerschner, dass er sich aktuell erst einmal nicht weiter zu der Angelegenheit äußern möchte.

Wer aber stattdessen redet – und das öffentlich, ist Kerschners Ex-Kollegin Steffi Scheermann. Die Nürnbergerin war bis vor wenigen Tagen ebenfalls Teil der Morningshow rund um Flo Kerschner. Auch sie gab vor wenigen Tagen bekannt, dass sie Hit Radio N1 verlassen werde.

Am Freitagnachmittag meldet sich Scheermann dann ebenfalls via Instagram-Story zu Wort. "Hi Leute, ich muss mich jetzt auch unbedingt zu nem Thema äußern", leitet sie den Beitrag ein. Dann wird sie durchaus deutlich – Richtung Funkhaus Nürnberg: "Dieser Abschied war jetzt nicht unbedingt so, wie man sich das vorstellt, nach 13 Jahren. Es gibt Abschiede, die sind einfach unfair, die werden der Arbeit eines Menschen nicht gerecht".

Man habe Kerschner die Show genommen, ohne ihm die Möglichkeit zu geben, sich von den Hörerinnen und Hörern zu verabschieden, erklärt die Ex-N1-Moderatorin durchaus emotional weiter. Zwischendrin kämpft sie mit den Tränen. Mit stockender Stimme spricht sie weiter in die Kamera: "Es ist absolut unverdient, kann ich nur sagen".

Neben Kerschner selbst lässt nun also auch ein weiterer Bestandteil der nun ehemaligen Morningshow-Crew durchblicken, dass die Trennung – zumindest ihrer Meinung nach - nicht so harmonisch ablief, wie es die Pressemitteilung der Verantwortlichen im Funkhaus zunächst hatte vermuten lassen.

Was ebenfalls auffällt: So ist der Abschiedspost auf dem Instagram-Account von Hit Radio N1, indem man Kerschner nochmal dankt, nicht für Kommentare freigeschalten - als einziger. Alle anderen Videos und Bilder auf dem Account lassen sich kommentieren.

Was auffiel: Alle Beiträge auf dem N1-Account können kommentiert werden - bis auf der Abschiedspost zu Flo Kerschner.

Was auffiel: Alle Beiträge auf dem N1-Account können kommentiert werden - bis auf der Abschiedspost zu Flo Kerschner. © https://www.instagram.com/hitradion1/

Kerschner hatte über 13 Jahre lang seine Morningshow bei Hit Radio N1. Seine Stimme weckte in der letzten Dekade insgesamt gesehen wohl Tausende Nürnbergerinnen und Nürnberger täglich. Als Programmchef war er zudem auch für die weiteren Sender im Haus zuständig.

Nun also geht nach über zwei Jahrzehnten die Zusammenarbeit zuende. Nicht komplett ohne Nebengeräusche. Eine schriftliche Anfrage von nordbayern.de von Freitagabend (19. Juli 2024) hat das Funkhaus Nürnberg bislang nicht beantwortet.