Wohnung kaufen in Nürnberg: Nur für Spitzenverdiener – Karte enthüllt bittere Realität

Nürnberg - Das Eigenheim ist für immer mehr Normalbürger trotz Fleiß und viel Arbeit nur noch ein unerreichbarer Luxus - auch in Nürnberg.

Wie viel Geld braucht man, um eine Wohnung zu kaufen? Die traurige Antwort für die allermeisten Leute: Viel mehr, als man verdient. In den letzten zwei, drei Jahrzehnten sind die Immobilienpreise steil nach oben geschossen. Für Eigentumswohnungen werden - je nach Region - geradezu abenteuerliche Preise verlangt. Da ist auch Nürnberg keine Ausnahme. Eine neue Karte enthüllt, wie viel Geld man als Nürnberger verdienen muss, um sich eine durchschnittliche Eigentumswohnung leisten zu können. Wer mit dem Kauf einer Immobilie liebäugelt, sollte sich jetzt besser gut festhalten.

Über dem Schnitt: So teuer ist eine Eigentumswohnung in Nürnberg

Wie teuer ist eine normale Eigentumswohnung in Nürnberg? Das enthüllt eine Auswertung des Nachrichtenmagazins "Focus". Gemeint ist eine durchschnittliche Wohnung mit einer Größe von 80 Quadratmetern aus dem Bestand, also kein Neubau. Wer in Nürnberg eine solche Wohnung kaufen möchte, muss einen richtig dicken Geldbeutel haben.

Durchschnittlich kostet eine solche Eigentumswohnung in der Frankenmetropole nämlich 344.197 Euro. Das sind rund 4.300 Euro pro Quadratmeter. Damit liegt Nürnberg über dem deutschen Durchschnitt, wenn auch andere Städte wie München, Berlin, Freiburg, Hamburg oder Düsseldorf noch mal deutlich kostspieliger sind. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Kaufpreis für eine solche Eigentumswohnung liegt in der gesamten Bundesrepublik bei rund 263.000 Euro, also knapp 3.300 Euro pro Quadratmeter. Wie viel Geld muss man verdienen, um sich eine typische Eigentumswohnung in Nürnberg leisten zu können?

Wohnung in Nürnberg kaufen: Wie viel muss man dafür verdienen?

Für die Berechnung der monatlichen Kosten nutzt "Focus" für die Auswertung folgende Werte: 20 Prozent Eigenkapital und für die restliche Kaufsumme ein Kredit mit einem jährlichen Zinssatz von 3,5 Prozent und einer Anfangstilgung von 2,5 Prozent. Daraus ergibt sich für Nürnberg: Eine Monatsrate von 1.377 Euro ist notwendig, um sich eine durchschnittliche Eigentumswohnung leisten zu können. Zum Vergleich: Der deutsche Schnitt liegt mit etwa 1.050 Euro eine ganze Ecke niedriger. Wie viel Geld muss man verdienen, um sich das leisten zu können?

Die Auswertung geht davon aus, dass man maximal 30 Prozent des Nettoeinkommens für den Kredit für eine Eigentumswohnung aufbringen sollte. Das bedeutet, ein Nürnberger muss monatlich mindestens 4.589 Euro Netto verdienen, der deutsche Durchschnitt liegt bei 3.501 Euro, die notwendig sind, um eine durchschnittliche Wohnung kaufen zu können. Aufs Jahr gerechnet entspricht das bei einem kinderlosen Alleinlebenden mit einem Krankenkassen-Zusatzbeitrag von 1,7 Prozent einem jährlichen Bruttoeinkommen von 97.625 Euro oder 8.135 Euro pro Monat. Hier liegt zum Vergleich der Schnitt für ganz Deutschland bei 71.000 Jahresbrutto beziehungsweise monatlich 5.917 Euro. Doch wie viel verdient der durchschnittliche Nürnberger? Die Realität sieht bitter aus.

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So viel verdient man in Nürnberg im Schnitt

Laut einer Auswertung der Onlineplattform für Arbeitgeberbewertungen "Kununu" für "T-Online" hat der durchschnittliche Nürnberger im Jahr 2023 ein Jahresbruttogehalt von 50.179 Euro beziehungsweise monatlich 4.182 Euro verdient. Bei Arbeit in Vollzeit wohlgemerkt. Das liegt etwas über dem deutschen Durchschnitt von 45.358 Euro, den die Deutsche Rentenversicherung für 2024 ausweist. Eine bittere Pille also für alle Nürnberger, die eine Eigentumswohnung kaufen wollen.

Denn damit sich ein durchschnittlicher Nürnberger eine durchschnittliche Wohnung leisten kann, müsste er entweder fast doppelt so viel Geld verdienen - oder die Immobilienpreise müssten sich nahezu halbieren. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie unerreichbar der Lebenstraum vom Eigenheim für die breite Masse der Bevölkerung mittlerweile geworden ist - auch in Nürnberg.