Zu Besuch in Nürnberg: Söder trifft Stipendiaten am Dürer-Gymnasium

10.09.2020, 20:32 Uhr
 Ministerpräsident Markus Söder machte sich ein Bild vom digitalen Lernen.

© Stefan Hippel  Ministerpräsident Markus Söder machte sich ein Bild vom digitalen Lernen.

Kinder der Klasse 6b zeigten Söder, wie digitaler Musikunterricht funktioniert, und der Ministerpräsident kündigte an, dass der Freistaat mithelfen wolle, das Stipendienprogramm auszuweiten. Die Corona-Krise habe gezeigt, wie wichtig digitale Bildung ist.

Roland Berger, der sein Abitur vor über 60 Jahren am Neuen Gymnasium in Nürnberg ablegte, setzt sich seit 2008 mit seiner Stiftung bundesweit an Schulen für Bildungsgerechtigkeit ein. Das Dürer-Gymnasium ist eine von 56 Partnerschulen mit insgesamt 700 Stipendiaten. Die meisten besuchen ein Gymnasium, ein Drittel geht auf eine Grundschule, zehn auf eine Mittelschule. "Lehrer schlagen uns besonders begabte und fleißige Kinder vor, wir treffen eine Vorauswahl und führen Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern", erklärte der Stiftungsgründer. Er sei oft selber dabei. "Alle Stipendiaten hatten es nicht leicht, ihre Eltern können sie aus verschiedensten Gründen nicht so unterstützen, wie es ihr Talent verdient."

Digitaler Vorsprung

Von bayernweit 150 geförderten Kindern besuchen laut Stiftung 80 das Dürer-Gymnasium. Sie lernen in kleinen Profilklassen nach individuellen Förderplänen. Das Kultusministerium finanziert in Nürnberg Lehrerstunden und die Stiftung Sozialpädagogen. Einen hohen Stellenwert nimmt das digitale Lernen ein. "Dieser digitale Vorsprung war entscheidend während des Corona-Lockdowns: Unsere Stipendiaten wurden nicht abgehängt, sondern kontinuierlich betreut", so Berger.


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Für Schulleiter Reiner Geißdörfer zeigt die Corona-Krise, in welche Richtung sich das Bildungssystem entwickeln sollte. "Wir brauchen grundsätzlich kleinere Klassen, eine gemeinsame Betreuung der Kinder durch Lehrkräfte und Sozialpädagogen sowie eine wertorientierte digitale Bildung." Die Stiftung stattete die Stipendiaten auch mit Tablets aus. Die Klasse 6b führte vor, wie Musikunterricht mit Tablets aussehen kann. Möglich ist der am Dürer-Gymnasium, seit die Stadt im letzten Schuljahr 1,3 Millionen Euro in die digitale Technik gesteckt hat.

Söder kündigte an, dass der Freistaat die Kommunen bei der Digitalisierung der Schulen stärker unterstützen wolle. 370.000 Tablets werden derzeit an Schüler und Lehrer ausgegeben, "wir wollen das Programm ausbauen", sagte er. Schulen sollen auch mehr Systemadministratoren einstellen können. Für Geißdörfer ein wichtiger Punkt, denn derzeit seien Lehrkräfte zugleich auch Techniker und eine Entlastung sei mehr als wünschenswert.


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