Fall 3 von "Freude für alle"

Zum Brombachsee radeln trotz Lähmung: S. aus Nürnberg wünscht sich ein spezielles Therapierad

Max Söllner

Redaktion Neumarkt und "Freude für alle"

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12.11.2024, 17:00 Uhr
Ein Therapierad könnte dem halbseitig gelähmten Werner S. (Name geändert, Symbolfoto) aus Nürnberg wieder zu mehr Fitness verhelfen. Vielleicht wäre sogar eine Radtour zum Brombachsee möglich. Doch die Anschaffung kann er sich von seinem Werkstattlohn unmöglich leisten.

© IMAGO/Alexander Rochau, IMAGO/Cultura Ein Therapierad könnte dem halbseitig gelähmten Werner S. (Name geändert, Symbolfoto) aus Nürnberg wieder zu mehr Fitness verhelfen. Vielleicht wäre sogar eine Radtour zum Brombachsee möglich. Doch die Anschaffung kann er sich von seinem Werkstattlohn unmöglich leisten.

Werner S. (Name geändert) arbeitete in einem angesehenen Beruf und war sportlich aktiv. "Ich bin gerne Fahrrad gefahren", sagt der Nürnberger. Mehrmals pro Woche zog es ihn raus aus der Stadt, "auf und ab", ins hügelige Umland. 30 Kilometer einfache Wegstrecke? Mit seinem Crossrad kein Problem.

Als er davon erzählt, wie es früher war, sitzt S. im Rollstuhl. Die linke Körperhälfte des Mannes im mittleren Alter ist gelähmt. Sein Bein kann er noch etwas bewegen, der Arm aber wird vom Gehirn überhaupt nicht mehr angesprochen. S. ist in eine barrierefreie Erdgeschosswohnung umgezogen. Mit seinem alten Job hat er nichts mehr am Hut: In einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen erledigt er Aufgaben, die mit nur einer Hand noch möglich sind. An Radfahren ist nicht einmal zu denken seit dem Schlaganfall, der das Leben von S. im Jahr 2011 für immer verändert hat.

Oder geht da doch noch etwas? "Es hat sich gut angefühlt, wieder mit eigener Kraft zu fahren", erzählt der Mann fast schon euphorisch. Bei einem Händler hat er vor rund einem Jahr ein sogenanntes Therapierad getestet.

Ein Therapierad, das sich einhändig lenken lässt

Ein Therapierad ist ein spezielles Liegerad: ein elektrisch unterstütztes Dreirad, das sich einhändig steuern lässt. Im Fall von S. würde nur die rechte Hand über eine angepasste Stange lenken. Auch in die Pedale treten würde er rechts. Der linke Fuß bliebe fixiert, wegen der Spastiken, die den Mann seit dem Schlaganfall plagen.

"Ich habe die Hoffnung, damit für meinen Körper etwas tun zu können", erklärt S., warum er ein Therapierad braucht. In den 13 Jahren seit seinem Schlaganfall und im Rollstuhl hat er an Gewicht zugelegt.

Die Krankenkasse will nichts zur Finanzierung des Therapierades beitragen, sagt die für S. zuständige Sozialpädagogin. Begründet werde die Ablehnung damit, dass ein Fahrrad kein Sportgerät, sondern ein Fortbewegungsmittel sei. Zur Fortbewegung wiederum hat S. bereits einen Elektro-Scooter. Aus Sicht der Krankenkasse genügt das, so die Sozialpädagogin. "Aber der bringt mir doch nichts für meine Fitness", sagt der Nürnberger. Selbst ein Arztbrief habe die Krankenkasse nicht umgestimmt.

S. bekommt nur einen niedrigen Werkstattlohn

S. kann das Therapierad unmöglich aus eigener Tasche bezahlen. Zu gering ist der Lohn, den ihm die Werkstatt zahlt - und zu teuer das Spezialrad: "Wir waren bei vielen Fahrradhändlern", sagt die Sozialpädagogin. "Es gibt nichts unter 10.000 Euro in diesem Bereich."

Die Weihnachtsaktion "Freude für alle" des Verlags Nürnberger Presse (VNP) möchte wenigstens einen Teil der Kosten für ein Therapierad übernehmen, damit S. seine körperliche Fitness wieder steigern kann. Dafür danken wir schon jetzt allen Spenderinnen und Spendern.

Sollte die Finanzierung des Spezialrades gesichert sein, müsste der Nürnberger das Radfahren zunächst wieder erlernen. Auch bräuchte er anfangs "ein bisschen Begleitung", wie S. es formuliert. "Ich würde auch mal mitfahren", sagt die Sozialpädagogin. Wohin die erste große Ausfahrt wohl führen würde? "Vielleicht zum Brombachsee", so der Mann. Das wären immerhin gleich rund 50 Kilometer einfache Wegstrecke.

So können Sie spenden

Die Spendenaktion „Freude für alle“ des Verlags Nürnberger Presse (VNP) unterstützt seit über 50 Jahren bedürftige Alleinstehende und Familien in unserer Region. Dafür stellen wir in der Vorweihnachtszeit beispielhafte Einzelschicksale vor. Helfen auch Sie mit einer Spende!

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  • Konto bei Sparkasse Erlangen: IBAN: DE 28 7635 0000 0000 0639 99

Spendenquittungen stellen wir ab 300 Euro aus, bitte hierfür die vollständige Adresse hinterlassen.

Möchten Sie gezielt für ein in der Vorweihnachtszeit vorgestelltes Einzelschicksal sowie vergleichbare Fälle spenden, nennen Sie bitte im Verwendungszweck die entsprechende Fallnummer.

Wenn Sie im Überweisungszweck das Stichwort "Veröffentlichung" angeben, werden wir Ihren Namen, Ihren Wohnort und die Spendensumme in den gedruckten Zeitungen und E-Paper-Ausgaben des VNP veröffentlichen. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Einwilligung gem. Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. a DSGVO für diese Veröffentlichung für die Zukunft zu widerrufen.

Weitere Informationen zum Datenschutz und Antworten auf häufige Fragen zu unserer Weihnachtsaktion „Freude für alle“ finden Sie unter www.vnp.de/ffa

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