Bestätigt: Wolf tötete Schaf im Nürnberger Land
20.5.2016, 15:51 UhrDas Foto einer automatischen Kamera zur Wildtierbeobachtung lieferte Ende April den Beweis: Im Nürnberger Land geht der Wolf um. Zu der anfänglichen Begeisterung über die seltene Sichtung - immerhin galt Deutschland lange Zeit als wolfsfrei - mischte sich schnell Unbehagen. Nur wenige Tage nachdem die Entdeckung bekannt wurde, wurde bei Güntherstal ein Schaf gerissen, ein weiteres Tier wurde verletzt und musste tierärztlich behandelt werden.
Der Verdacht lag nahe: War es der Wolf? Seit Freitag bestehen keine Zweifel mehr: Ja, er (oder zumindest einer seiner Artgenossen) war es. Dies ergab eine genetische Analyse gesicherter Speichelspuren, die das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) in Auftrag gegeben hatte. Wie das LfU mitteilte, können die Spuren eindeutig einem Wolf zugeordnet werden. Weitere Untersuchungen zu Geschlecht und Herkunft des Wolfes wurden veranlasst.
"Das Landesamt für Umwelt steht im engen Kontakt mit den betroffenen Nutztierhaltern und berät diese insbesondere hinsichtlich Maßnahmen zum Herdenschutz", teilte das LfU weiter mit. Der den Nutztierhaltern entstandene Schaden werde über den "Ausgleichsfonds Große Beutegreifer" ausgeglichen.
Seit Ende April liegen dem LfU keine weiteren Hinweise auf eine mögliche Wolfsanwesenheit im Landkreis vor. Die Behörden, Interessenverbände und Nutztierhalter vor Ort wurden informiert. In Niedersachsen ist Ende April ein zu wenig Scheu vor Menschen zeigender Wolf gezielt getötet worden. Das "Kurti" genannte Tier aus dem Munsteraner Rudel wurde im Heidekreis abgeschossen.
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