Droh-Mail an Pegnitzer Schule: Ermittler suchen nach Täter
17.10.2016, 14:06 Uhr
Die Ermittlungen an der Schule sind mittlerweile abgeschlossen. "Es wurden keine Gegenstände gefunden, die auf ein Attentat schließen lassen", so Jürgen Stadter, Pressesprecher des Pegnitzer Polizeipräsidiums. Es habe zu keinem Zeitpunkt Gefahr für die Schüler oder Lehrer bestanden. In den weiteren Ermittlungen gehe es jetzt darum festzustellen, wer der Verfasser der Mail war.
Immer wieder käme es zu Drohungen an Schulen, so Stadter weiter. Gerade nach tatsächlichen Amokläufen treten immer wieder Trittbrettfahrer auf. In Pegnitz handle es sich wohl aber um einen besonderen Fall, da die Mail bundesweit versandt wurde. Die meisten Droh-Mails erhielten Schulen in Sachsen und Sachsen-Anhalt, im Fokus standen die Städte Leipzig und Magdeburg.
Insgesamt waren rund 50 Polizeibeamte in Pegnitz im Einsatz. An der Rastanlage Pegnitz-Fränkische Schweiz waren ebenfalls Einsatzkräfte vor Ort. "Die Rastanlage selber lag aber nicht im Rahmen der Ermittlungen", so Stadter. Die Beamten hätten dort lediglich in Rufbereitschaft gestanden.
Durchatmen im Kollegium
Hermann Dembowski, Direktor des Gymnasiums Pegnitz, ist erleichtert. Immerhin sei weiter nichts passiert und im Gebäude wurde nichts gefunden, was auf ein mögliches Attentat schließen lasse. "Das war heute Morgen schon eine große Sorge, als wir die Mail gelesen haben", sagt er auf Kurier-Nachfrage. Er habe sofort die Polizei kontaktiert. Einen vergleichbaren Fall habe es in seiner Amtszeit bisher glücklicherweise nicht gegeben. "Es ist nicht auszuschließen, dass so etwas wieder vorkommt", sagt Dembowski. Die Schüler werden aber nachdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass es sich bei dem Vorfall um einen Straftatbestand handle.
Wie Schüler des Gymnasiums berichten, wurde ihnen um 9 Uhr mitgeteilt, dass der Unterricht ausfalle. Eine Gasleitung sei kaputt. Schulleiter Dembowski habe die 11. Klassen persönlich im Unterricht informiert, als er ins Klassenzimmer kam.
Andere Schüler erzählen, sie hätten beobachten können, dass das Gebäude der 5. bis 7. Klasse evakuiert wurde - Jüngere Schüler wurden im benachbarten Schülerheim untergebracht. "Unser Lehrer wollte uns nicht glauben, erst als Konrektor Rudolf Mense mit todernstem Blick ins Klassenzimmer kam, durften wir gehen", so ein Schüler. Es sei alles relativ ruhig verlaufen. Der Unterricht wird am Dienstag wieder planmäßig stattfinden. In der ersten Stunde soll der Vorfall ausführlich mit den Schülern besprochen und Fragen beantwortet werden,
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