Wegen Droh-Mail: Amok-Alarm an Pegnitzer Gymnasium
17.10.2016, 15:00 UhrGegen 7.45 Uhr hatte die Schulleitung des Pegnitzer Gymnasiums die Polizei darüber informiert, dass dort in der Nacht per E-Mail eine Drohung eingegangen war. Angekündigt war eine Gewalttat im Verlauf des Vormittags. Daraufhin hatten erste Einsatzkräfte der Pegnitzer Polizei die Zufahrt zu dem Schulareal in der Wilhelm-von-Humboldt-Straße abgesperrt. "Rund 800 Schüler und die Lehrer haben die Schule geordnet verlassen", sagt Jürgen Stadter, Pressesprecher des Bayreuther Polizeipräsidiums.
Weitere Streifenbesatzungen sorgten dafür, dass das Schulgebäude nicht mehr betreten werden konnte. "Wir schließen aber aus, dass die Pegnitzer Schule konkret im Fokus der Drohungen stand", so der Pressesprecher. Es handele sich vielmehr um einen Rundum-Schlag.
Die Evakuierung sei gegen 8.30 Uhr gemäß dem bestehenden Sicherheitskonzept der Schule erfolgt und koordiniert und völlig problemlos abgelaufen. Ein Teil der Schüler, insbesondere die jüngeren, wurden zunächst in ein angrenzendes Schülerheim gebracht. In der Folge begann eine große Anzahl Beamte mit dem Absuchen des Schulgebäudes und der Überwachung der näheren Umgebung. Um unter den Schülern in Pegnitz keine Panik aufkommen zu lassen, wurde ihnen gesagt, dass ein Gasschaden vorliege und sie evakuiert werden müssten.
Im Zuge der bisherigen Ermittlungen habe sich ergeben, so Stadter, dass es sich um eine Mail handelt, die bundesweit an Schulen versendet wurde. In Oberfranken habe man aber bislang nur Kenntnis davon, dass sie am Pegnitzer Gymnasium eingegangen sei.
Drohung auch gegen Uffenheimer Gymnasium
Auch an einem Uffenheimer Gymnasium ist laut Polizei kurz vor Schulbeginn eine solche Droh-Mail eingegangen. Anders als in Pegnitz wurde der Schulbetrieb dort normal fortgesetzt, Einsatzkräfte waren vor Ort. Die Schulleitung informierte Schüler und Lehrer erst im Nachgang von dem Vorfall.
In mehreren Schulen in Deutschland sind offenbar gleichlautende Drohungen eingegangen - vor allem bei Schulen in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Wie der mdr schreibt, wurde nach Polizeiangaben in sieben Leipziger Schulen mit einem Amoklauf gedroht.
Osnabrück: Verfasser nimmt Bezug auf den Tod des mutmaßlichen IS-Terroristen
Die Drohungen gegen mehrere Schulen im Bundesgebiet haben möglicherweise einen terroristischen Hintergrund. Nach Informationen der Neuen Osnabrücker Zeitung (Dienstag) soll der unbekannte Verfasser der E-Mails behauptet haben, Rache für den Tod des mutmaßlichen IS-Terroristen Dschaber al-Bakr nehmen zu wollen. Demnach war die E-Mail in fehlerhaftem Deutsch verfasst. Der Absender habe behauptet, sein "Kumpel" sei "ISIS-Kämpfer" und habe ihn bezahlt, "damit ich sprengen kann". Er wolle Rache für den Tod von Al-Bakr nehmen. Der Anschlag werde am Montag um 10 Uhr erfolgen, soll es nach Informationen der Neuen Osnabrücker Zeitung in der Droh-Mail heißen, deren Inhalt der Redaktion in Auszügen bekannt ist.
Zuletzt aktualisiert am 17. Oktober um 15.30 Uhr.