Reaktor-Riss schuld an Bayernoil-Explosion?

Martin Müller

Redaktion Metropolregion Nürnberg und Bayern

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28.11.2018, 06:00 Uhr
Reaktor-Riss schuld an Bayernoil-Explosion?

©  Lino Mirgeler (dpa)

140 Grad heißes Benzin strömte am 1. September um 5:11 Uhr in wenigen Sekunden mit einem Druck von 24,8 Bar aus dem Spalt. „Solch ein Spontanversagen dieses Bauteils haben wir noch nie erlebt“, sagte Bayernoil-Geschäftsführer Michael Raue dem Donaukurier. In dem Reaktor mit einem Füllvolumen von 80 Kubikmetern wird das Benzin entschwefelt. Das ausströmende Gas soll sich dann an einem Luftkühler entzündet haben.

Schäden sprechen für eine "Wolkenexplosion"

Den Schadenshergang kenne man mittlerweile, die Ursache allerdings nicht, meinte Raue. Der Reaktor soll erst noch ausgebaut und begutachtet werden.
Die Experten sind sich offenbar sicher, dass es eine sogenannte „Wolkenexplosion“ gab, also eine Detonation in einer gewissen Höhe über dem Boden. Dafür sprechen eindeutig die weiteren Schäden an den Anlagen. Zu einer zweiten Explosion war es offenbar gekommen, weil das Gasgemisch beim ersten Mal nicht vollständig verbrannt war.

Der Ausfall der Raffinerie ließ nicht nur den Ölpreis steigen, sondern sorgte auch für Engpässe beim für den Straßenbau so wichtigen Erdölprodukt Bitumen. Die Autobahndirektion etwa musste Deckenarbeiten zwischen Neumarkt-Ost und Velburg auf das kommende Jahr verschieben.

Immerhin soll es in absehbarer Zeit vorbei sein mit dem Engpass. „Wir haben fest vor, im Frühjahr 2019 wieder mit der Produktion zu beginnen“, versicherte Raue gegenüber unserer Zeitung.

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