Deutlich mehr Geld für die Jugendarbeit
Landkreis Roth: Sozialarbeiter für alle Schulen
25.11.2021, 14:45 UhrWeil die Einnahmen stärker zurückgehen als die Ausgaben, geht Kreiskämmerer Jürgen Lafère von einer Erhöhung des Zuschusses bei den Jugendhilfeleistungen um 138.800 Euro auf 7,1 Millionen Euro aus. Das wären zwei Prozent mehr, geht aus den Mittelanforderungen des Jugendamtes hervor, die dem Ausschuss für Jugend und Familie vorgestellt wurden.
Die Einnahmen sinken demnach im Vergleich zu diesem Jahr von 3,4 auf knapp unter drei Millionen, die Ausgaben von 10,3 auf 10,05 Millionen Euro. Bemerkenswert ist, dass dabei der Betrag für die Jugendarbeit massiv um 31.000 auf 415.500 Euro aufgestockt werden soll. Es profitieren davon der Kreisjugendring und die Landkreisschulen, die im nächsten Jahr durchweg alle eine Begleitung für Sozialarbeit erhalten. Das ist keine Selbstverständlichkeit - in anderen Regionen müssen sich bisweilen die Kommune und mehrere Schulen einen Sozialarbeiter teilen.
Die „Jugendsportförderung Corona“ mit 2,50 Euro für Jugendliche bis 26 Jahre (Zusammen 47.500 Euro) und die Jugendsozialarbeit als freiwillige Leistung (50.000 Euro) werden beibehalten. „Mini Roth“ bekommt 15.000 Euro, und für die Jugendaktivitäten im Zuge des 50. Landkreisjubiläums bekommt jede Gemeinde 1000 Euro.
Geld gegen Kinderarmut und für Sportanlagen
Der Zuschuss an die Erziehungsberatungsstelle Roth-Schwabach wird mit 452.000 Euro um 7000 Euro höher als 2021 veranschlagt. 50.000 Euro gehen an „für einander“ für Maßnahmen gegen Kinderarmut und zur Stärkung von Kindern. Weitere 15.000 Euro sind als Kreiszuschüsse für den Bau und die Sanierung von Jugendheimen eingeplant, 75.000 Euro gehen an die Vereine für den Bau von Sportanlagen.
Wie der Sachgebietsleiter für Hilfen zur Erziehung, Marco Hayes, ausführte, ist der Rückgang der Einnahmen auf die Änderung gesetzlicher Grundlagen zurückzuführen. Auf der anderen Seite hat der Landkreis nach gewonnenen Rechtsstreitigkeiten über die Zuständigkeit auch Geld vom Bezirk bekommen.
Während jetzt ein Anstieg der Hilfen für gemeinsame Wohnformen zu bemerken sei, gingen die vollstationären Fälle zurück – im Verlauf des Jahres von 87 auf 69. Dies ist auch eine Folge des Rückgangs der Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge von 18 auf zehn. In dieser Hinsicht deutet sich momentan aber wieder ein Anstieg an. Erlangen dient da anscheinend als Drehkreuz, was eine Zuteilung durch den Bezirk Mittelfranken an die Landkreise bedeuten werde. Hilfe wird zudem vermehrt bei der Eingliederung gebraucht.
Unterstützung bei Lernschwächen
Eine ganz konkrete Steigerung um 20 Prozent ist überdies bei den Entgeltsätzen für die Hilfen bei Lese- und Rechenschwäche (Legasthenie und Dyskalkulie) zu verzeichnen
Wie die neue Leiterin des Jugendamtes, Dorothee Schmidt, aufschlüsselte, haben die teil- und vollstationären Maßnahmen mit 3,1 Millionen Euro (entspricht 31 Prozent) das größte Volumen im Haushalt. Es folgen die Eingliederungshilfen (2,4 Millionen Euro), die Pflegekinder (1,3 Millionen Euro) und der familienorientierte Bereich (1,1 Millionen Euro). Mit gut einer halben Million Euro schlagen Eltern-Kind-Einrichtungen, Tagespflege und Förderung der Kitas zu Buche.