Volker Bauer beerbt im Landkreis Roth Manfred Weiß

15.9.2013, 21:24 Uhr
Der Stimmkreis Roth bleibt ein sicheres Pflaster für Volker Bauer (CSU, links).

© Tobias Tschapka Der Stimmkreis Roth bleibt ein sicheres Pflaster für Volker Bauer (CSU, links).

Der 42-jährige Kammersteiner Volker Bauer wurde bei seinem Einzug in die Kulturfabrik, in die die Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung/Hilpoltsteiner Zeitung zur Wahlparty geladen hatten, von einem Blitzlichtgewitter empfangen. Nicht nur Medienvertreter sahen in ihm, nach den ersten bayernweiten Hochrechnungen und dem Ergebnis der CSU, das phasenweise an die 50 Prozent ging, den Gewinner des Direktmandats. Die erste Schnellrechnung für das Erststimmenergebnis aus der Stadt Greding ließ Bauer kurz zusammenzucken.

Dort holte Hermann Kratzer für die Freien Wähler 43 Prozent. Ratsuchend wandte sich Bauer an Weiß, der beruhigend abwinkte. Vor fünf Jahren habe FW-Kandidat Hermann Kratzer in seiner Heimatstadt Greding gut 54 Prozent geholt. Kratzer und die Freien Wähler hätten damit im Vergleich zu 2008 verloren. Zur Bestätigung kramte Weiß aus seiner Jackentasche eine Ergebnistabelle von vor fünf Jahren heraus und Bauer war beruhigt. Zumal das Zweitstimmenergebnis für die Christsozialen in der Schwarzachstadt bei gut 63 Prozent lag.

Kurz darauf konnte Bauer leidlich entspannt durchatmen. Schwanstetten vermeldete 42 Prozent für Bauer. Ein Gradmesser für Bauers Endergebnis, wie Weiß meinte. Das Ergebnis aus Schwanstetten sei stets gleichbedeutent mit dem Endresultat für den Landkreis Roth. Und auch in Kammerstein konnte Bauer gut punkten — fast 45,6 Prozent holte er in seiner Heimatgemeinde. Der „alte Hase“ Manfred Weiß blieb während der Bekanntgabe der Ergebnisse aus den einzelnen Gemeinden gelassen. Mit einem Gesamtergebnis von nahezu 50 Prozent „gewinnen wir alle Wahlkreise in Bayern“, ließ er gegenüber unserer Zeitung verlauten.

Überhaupt zeigten sich die CSU-Oberen, die sich zu unserer Wahlparty eingefunden hatten, zufrieden mit ihrer Wahlkampfstrategie. Ein Wahlkampf, der, so Bauer, von leisen Tönen dominiert worden sei. Nach dem Wahl-Debakel 2008 sei aber auch Bescheidenheit angebracht gewesen, betonte Bauer mit Blick auf den historischen Einbruch der CSU vor fünf Jahren. Der deutliche Wahlsieg der CSU im Herbst 2013 sei ein Verdienst von Ministerpräsident Horst Seehofer.

Volker Bauer beerbt im Landkreis Roth Manfred Weiß

© Fotomontage: Sabine Schmid

Die Wahlergebnisse, die sukzessive aus den Gemeinden folgten, bestätigten Bauer als Nachfolger von Manfred Weiß. Egal, ob Abenberg, Allersberg oder Büchenbach – überall hatte der Kammersteiner die Nase vorne – vor einem überraschend starken SPD-Kontrahenten Sven Ehrhardt, der beispielsweise in Abenberg knapp 25,7, in Allersberg gut 23,7 und in Büchenbach 27,25 Prozent holte. Erstaunliche Ergebnisse, die zum Teil deutlich über dem Gesamtresultat der Sozialdemokraten in Bayern lagen.

Vielleicht reicht es für Sven Ehrhardt sogar zu einem Sitz im Maximilianeum, meinte Peter Hufe am Sonntagabend in einer ersten Stellungnahme. Schließlich hätten die Sozialdemokraten bayernweit dazugewonnen. hoffte er darauf, dass Ehrhardt auf der Liste nach oben gewählt werden könnte. Ob Sven Ehrhard tatsächlich den Einzug ins Parlament schafft, wird sich erst heute oder gar morgen klären. In Abenberg, Allersberg und Büchenbach ließ Ehrhardt den hoch gehandelten Gredinger FW-Kandidaten Hermann Kratzer teilweise deutlich hinter sich. Kratzer und die Freien Wähler mussten nicht nur in Greding Einbußen hinnehmen.

Hier stellen wir Ihnen die wichtigsten Kandidaten vor.

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