Und jährlich grüßt in Schwabach der Hortensiendieb
29.1.2015, 08:39 UhrSie vermutet, dass die Hortensienschneider bereits vor Weihnachten in ihrem Garten zugeschlagen haben. In den beiden Vorjahren war es Januar, doch möglicherweise hat die milde Witterung dazu beigetragen, dass die Gärten in diesem Jahr früher heimgesucht worden sind.
Bei Renate Brümmerhoff ist es so, dass die Hortensien von der Straße aus nicht zu sehen sind, sie stehen hinten im Garten. Dort ist es eigentlich dunkel, doch war stets der Bewegungsmelder eingeschaltet, so dass es dann doch hell wurde. Sie vermutet deshalb, dass die Hortensienschneider eine Liste mit Adressen führen und diese Liste abarbeiten.
Der Schaden an sich ist eher gering, lediglich ein paar Hortensienstängel. Doch Renate Brümmerhoff hat jetzt Angst, weil offenbar nachts Unbefugte in ihrem Garten herumsteigen. Den Bewegungsmelder hat sie mittlerweile abgeschaltet, die Rollos bleiben verschlossen.
Betroffen ist auch ihr Nachbar. Der sei jetzt wild entschlossen, seine Hortensien-Stöcke total zu entfernen, um diese Übeltäter von seinem Garten fernzuhalten.
Zwei Einzelfälle? Keineswegs. Eine Bekannte aus dem Eichwasen hat ihr auch berichtet, dass ihre Hortensien gekappt worden sind.
Renate Brümmerhoff hat im Internet recherchiert. „Die gehen davon aus, dass die das rauchen“, erklärt sie. Dies wäre für sie die einzig plausible Erklärung für den sich mittlerweile jedes Jahr wiederholenden Hortensienfrevel.
Polizei ist ratlos
Erwin Leitner, Dienststellenleiter der Polizei-Inspektion Schwabach ist ratlos. Heuer sei noch keine Anzeige erstattet worden, erklärt er auf Nachfrage. „Aber wir sind dankbar für jeden Hinweis auf die Täter oder auch nur auf das Phänomen.“
Voriges Jahr, so berichtet er, hätten seine Kollegen einen Garten in Wolkersdorf mit vielen Hortensien „technisch vermint“. Doch es wurden wieder Hortensien abgeschnitten.
Nur Marder und Nachbarshund
Die Auswertung der Bilder zeigte einen Marder, der durchhuschte, den Nachbarshund, der seine Notdurft in dem Garten verrichtete. Aber ansonsten: nichts. Doch die Kamera funktionierte. „Da müssen Außerirdische unterwegs gewesen sein“, meint Leitner halb im Scherz, halb verzweifelt.
Seine Kollegen in Norddeutschland würden schon gar keine Anzeigen wegen der Hortensien mehr aufnehmen. Es sei doch viel einfacher für einen Hortensiendieb, sich in einem Baumarkt zehn Stöcke zu kaufen und die dann im eigenen Garten zu ziehen, als sich der Gefahr des Entdecktwerdens auszusetzen, philosophiert er.
„Die Kollegen verzweifeln“, sagt Erwin Leitner. Es gebe keine Spuren. Auch keinen Zufallsfund bei „Giftlern“, und auch niemanden, der nachts einen Unbefugten beobachtet, der in einen Garten eindringt. Nichts. Rein gar nichts.
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