Volle Hütte und tolle Atmosphäre beim Wrestling in Schwabach
5.5.2015, 09:08 UhrVier Stunden Spektakel. Zehn Kämpfe. 40 Wrestler. Zum zweiten Mal hat im Schwabacher Markgrafensaal eine Wrestling-Liga, diesmal die German Wrestling Promotion (GWP), Station gemacht. Die Muskelmänner kämpften vor ausverkauftem Haus.
Manchmal blieb auch einer liegen und wand sich vor Schmerzen. Preisverdächtige Schauspielkunst. Wenn sich dabei einer wehtut, dann aus Versehen. „Wir machen hier Sports-Entertainment“, sagt der 31-jährige Sasa Keel. Fit müssen Wrestler dennoch sein. „Ich trainiere jeden Tag“, sagt Keel.
Zwei der Sportunterhalter im Markgrafensaal kamen aus dem Landkreis Roth. Marco Bayer wohnt in Thalmässing. Im Ring tritt der 34-Jährige als „Dean Jazzman“ auf. Zur Vorbereitung auf seinen ersten Kampf trainiert er noch in den Katakomben des Markgrafensaals. Seilspringen ist angesagt. Nach ihrem Auftritt treffen sich die Wrestler hinter der großen Wand auf der Bühne des Markgrafesaals. Dort erholen sie sich, stoßen auf eine gute Show an und verfolgen gemeinsam auf einer großen Leinwand die nächsten Kämpfe.
Während Marco Bayer noch ein Neuling im Geschäft ist, steigt Andreas Ullmann als Publikumsliebling „Absolute Andy“ in den Ring. Der 31-jährige selbständige Versicherungsmakler aus Hilpoltstein ist in Leerstetten und Roth aufgewachsen. Schon früh war er vom Wrestling begeistert. Mit 18 hat er dann ein Probetraining absolviert und wurde genommen. Seither steht er jeden Monat mehrmals auf der Bühne. Denn Wrestling ist ebenso Theater wie echter Sport. „Es vereint sogar mehrere Sportarten“, meint Ullmann. „Kampfsport, Bodybuilding und Akrobatik.“ Einschließlich möglicher Verletzungen. „Das Kreuzband reißt oder man bricht sich die Nase, das ist wie in jedem Sport“, schildert Ullmann seine Erfahrungen als Wrestler und Torwart, der beim TV Hilpoltstein und dem TSV Heideck zwischen den Pfosten stand.
„Absoute Andy“ war ein Jahr lang Schwergewichts-Weltmeister des Veranstalters GWP. Doch in Schwabach muss er den Gürtel wieder abtreten. Den Waliser Rob Terry, der sich selbst „The Freak“ nennt, darf er noch besiegen, obwohl der Gegner Oberarme wie Baumstämme hat und ein Kreuz breit wie eine Planierraupe. Im echten Leben könnte „The Freak“ den ebenfalls nicht gerade schmächtigen „Absolute Andy“ locker aus dem Ring werfen. Doch das Drehbuch ist ein anderes. Kaum dass „The Freak“ geschlagen ist und sich „Absolute Andy“ den Gürtel wieder um die Hüfte schnallt, taucht kurz vor Toreschluss ein neuer Herausforderer („Juvenile X“) auf und schickt den Lokalmatador auf die Bretter. Einige der Zuschauer sind ein wenig verwirrt. Inszeniert ist das ganze wie der Angriff einer anderen Wrestling-Liga auf die Rother GWP. Am Ende ein Abend mit offenem Ausgang.
Aber das ist durchaus gewollt. Schließlich soll die Spannung hochgehalten werden und Lust auf die nächsten Kampfabende wecken. Zwei Termine stehen schon fest. Im Juli lädt die GWP zu einem Open-Air-Wrestling-Abend an der Schwabacher Soccer-Plaza ein. Und am 31. Oktober folgt wieder im Markgrafensal die „GWP Night of Decisions“.
Mit seiner Schwabach-Premiere ist Nicolas Banning, der Motor der GWP, außerordentlich zufrieden. „Die Hütte ist rappelvoll, wir mussten noch zusätzlich Stühle hereintragen. Tolle Atmosphäre hier.“
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