So ist Bayern auf die Afrikanische Schweinepest vorbereitet

dpa

23.11.2019, 13:14 Uhr

Auf einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest ist der Freistaat aus Sicht von Umweltminister Thorsten Glauber gut vorbereitet. "Die intensiven Präventionsmaßnahmen laufen auf Hochtouren. Wir stehen in direktem Austausch mit den Behörden vor Ort und dem Bund", sagte der Freie-Wähler-Politiker in München. Derzeit arbeite sein Ministerium an der Erweiterung eines Plans, der die bayerischen Behörden umfassend auf die für Wild- und Hausschweine meist tödlichen Viren vorbereite. Für den Menschen ist die Schweinepest ungefährlich.

Bayern- und deutschlandweit gibt es noch keinen nachgewiesenen Fall. In Polen nahe der deutschen Grenze sind jedoch mehrere Fälle bei Wildschweinen nachgewiesen worden.

Der Deutsche Jagdverband hatte zuletzt zu höchster Wachsamkeit aufgerufen. "Es ist extrem wichtig, dass Landwirte, Forstwirte, Jäger und Spaziergänger verdächtige Kadaver sowie Tiere mit Blut an Haut oder Schnauze sofort melden", sagte Verbandsexperte Torsten Reinwald. Aufmerksamkeit sei nicht nur in Brandenburg und den anderen wildschweinreichen Ost-Bundesländern geboten. "Wir wissen nicht, wo das Virus in Deutschland zuschlagen wird", sagte er. "Es ist aber keine Frage des Ob, sondern nur noch eine des Wann."

Es müsse alles dafür getan werden, das Einschleppen der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern, hatte Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, kürzlich betont. "Wir sind in großer Sorge." Ab dem ersten Nachweis der Afrikanischen Schweinepest bei einem Wild- oder Hausschwein in Deutschland sei der Export in Länder außerhalb der EU nicht mehr möglich.


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Es sei wahnsinnig schwer, den Erreger wieder loszuwerden, wenn er erst einmal eingeschleppt sei, erklärte DJV-Experte Reinwald. "Wir haben nur eine Chance, wenn wir einen Seuchenherd frühzeitig erkennen." Als einzigem der in Europa betroffenen Länder sei es bisher Tschechien gelungen, Ausbruchsherde hermetisch abzuriegeln und die Seuche wieder loszuwerden.

In Bayern sei ein wesentliches Instrument gegen die Schweinepest die intensive Bejagung, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums. Verendet gefundene Wildschweine würden auf entsprechende Viren untersucht. Zudem setzten die Behörden auf Aufklärungskampagnen. So seien etwa entlang der Autobahnen, an Flughäfen und an Donau-Häfen Hinweise auch zur Hygiene verteilt worden. Behörden verfügten über Merkblätter für verschiedene Zielgruppen in 18 Sprachen. Außerdem gebe es regelmäßig Seuchenübungen.

Ursache neuer Seuchenherde sei meist der Mensch, sagte Jagdexperte Reinwald. Über weggeworfene Brote mit Wurst, die aus infizierten Haus- oder Wildschweinen hergestellt wurde, reise der Erreger vor allem entlang der Transitstrecken.

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