"Noch nie in einem Wettermodell gesehen"
Temperaturen über 40 Grad: Hitze-Kollaps droht in Franken - Lauterbach warnt vor Toten
11.7.2022, 11:24 UhrKarl Lauterbach ist um drastische Warnungen nicht verlegen. "Wir müssen jetzt schon damit beginnen, ältere und kranke Menschen vor der Megahitzewelle zu schützen", sagte der SPD-Politiker am Wochenende. Er mahnt zur Vorbereitung, zu Vorräten an Flüssigkeit, zu Ventilatoren. Aber trotz allem, sagt Lauterbach: "Diese Hitzewelle könnte viele Todesopfer bringen."
Der Bundesgesundheitsminister spricht über das, was in der kommenden Woche in ganz Deutschland droht, vom Norden bis in den tiefsten Süden - es wird heiß. "Mit all der gebotenen Ruhe, denn es ist noch über eine Woche hin, aber ich habe noch nie solche Temperaturen für Deutschland in einem Wettermodell gesehen!", schreibt etwa der ZDF-Meteorologe Özden Terli auf Twitter.
Der Wetterexperte des Bayerischen Rundfunk, Christian Lorenz, hält gebietsweise sogar 45 Grad für möglich, beispielsweise am 18. Juli. Für den Freistaat prognostiziert er bis zu 42 Grad. "Da gibt es noch große Unsicherheiten, das ist einfach noch zu weit hin", sagt BR-Experte Lorenz.
Bis zu 45 Grad in Deutschland?
Klar ist: Spätestens ab kommenden Mittwoch steigt das Thermometer. Ein Hochdruckgebiet von den Britischen Inseln breitet sich in Mitteleuropa aus. "Der Zustrom kühler Luft aus Norden schwächt sich ab", heißt es etwa beim Deutschen Wetterdienst (DWD). Im Südwesten der Republik sind zur Wochenmitte bis zu 34 Grad drin. Der große Hitze-Hammer schlägt aber erst in der Woche ab dem 18. Juli ein. Dann aber so richtig.
"Die Nächte sind teils tropisch, die Belastung für den Organismus nimmt also weiter zu", warnt der DWD, der regelmäßig Warnungen vor extremer Hitze ausgibt. Für bestimmte Risikogruppen, etwa ältere Menschen, besteht dann auch akute Lebensgefahr. Jedes Jahr sterben in Deutschland Tausende Menschen an den Folgen der Hitze.
"So richtig ernst muss man das noch nicht nehmen"
Wie schlimm es in der übernächsten Woche tatsächlich wird, bleibt unklar. Der Dienst wetter.com etwa prognostiziert 39 Grad, der Deutsche Wetterdienst (DWD) ist noch deutlich verhaltener. "Für den 18. Juli erwarten mehrere Wettermodelle Rekordtemperaturen von 40 bis 42 Grad", schreibt auch der Wetterochs. "So richtig ernst muss man das aber noch nicht nehmen."
Das habe gleich mehrere Gründe, sagt der fränkische Wetterexperte. "Zum einen einfach wegen des langen Zeitraums und zum anderen weil die von Spanien zu uns gerichtete Hitzezunge ziemlich schmal ist." Kleinere Abweichungen würden immense Folgen haben - von 25 bis 42 Grad sei quasi alles drin. Klar ist nur: Es wird heiß. So oder so.
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