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Hitze im Sommer: Wie Sie eine Art Klimaanlage selbst bauen
19.7.2022, 09:09 UhrEine Hitzewelle erreicht auch Deutschland immer häufiger. Selbst nachts kühlen sich die Temperaturen dann kaum ab und es bleibt unangenehm warm. Abhilfe kann dann eine Klimaanlage schaffen. Während die technischen Geräte in einigen Ländern zum Standard-Inventar gehören, sind diese in Deutschland immer noch eine Seltenheit. Wer keine Klimaanlage zur Verfügung hat, sich aber nach einer Erfrischung sehnt, der kann mit ein paar einfachen Tricks selbst Abhilfe schaffen und die Wohnung etwas kühler machen.
Wie kann man sich eine eigene "Klimaanlage" bauen?
Mittlerweile gibt es viele Ideen und Hacks, wie man schnell und einfach eine Art Klimaanlage in wenigen Minuten selbst bauen kann. Viele Anleitungen erfordern aber viel handwerkliches Geschick und Fachwissen, beispielsweise im Umgang mit Strom.
Klimaanlage selber bauen: Gelingt es mit Ventilator und Handtuch?
Ja, der wohl bekannteste Hack ist die Do-it-yourself-Klimaanlage, die aus einem Ventilator und einem Handtuch besteht. Mit wenig Aufwand ergibt sich eine Art Klimaanlage für die eigenen vier Wände. Diese hat aber auch Nachteile - mehr dazu lesen Sie weiter unten.
Was benötigt man alles?
- Einen Eimer mit Wasser
- Einen Stuhl
- Einen Ventilator
- Ein Handtuch
Schritt-für-Schritt-Anleitung:
1) Handtuch in Wasser eintauchen
Zuerst wird ein Handtuch in Wasser eingetaucht und abschließend ausgewrungen.
2) Wassereimer befüllen
Im zweiten Schritt wird der Eimer mit Wasser befüllt und unter den Stuhl gestellt.
3) Handtuch über den Stuhl legen
Das Handtuch sollte von der Lehne aus locker über die Sitzfläche des Stuhls hängen. Dabei sollte das untere Ende des Handtuchs bis in den Wassereimer hineinragen.
4) Ventilator positionieren
Der Ventilator sollte sich nun gegenüber vom Stuhl befinden und gleichzeitig in den Raum ausgerichtet sein. Jetzt muss man nur noch den Ventilator einschalten und den Luftstrom genießen – fertig ist die Klimaanlage.
Funktioniert das Prinzip? Welche Vor- und Nachteile gibt es?
Der erzeugte Wind des Ventilators trifft gegen das feuchte Handtuch. Dadurch entsteht ein kalter, feuchter Luftstrom. Verdunstet die Feuchtigkeit von der eigenen Haut, kühlt der Körper ab. Es wird also das Prinzip der Verdunstungskälte ausgenutzt. Bei dieser Vorgehensweise handelt es sich wohl um die einfachste Form einer selbst gebastelten Klimaanlage. Alternativ kann man sich das nasse Handtuch auch direkt über die Schultern legen, dann verdunstet mehr Flüssigkeit direkt am Körper und kühlt diesen ab.
Die Lufttemperatur im Raum sinkt durch diese Methode allerdings nicht wirklich ab, außer man verwendet kaltes Wasser und tauscht dieses aus, sobald es Raumtemperatur angenommen hat. Einige Personen finden die erhöhte Luftfeuchtigkeit zudem eher unangenehm. Gerade in einem sehr warmen Raum fühlt sich der erzeugte Luftstrom mitunter eher schwül als erfrischend an. Zudem fällt es dem Körper nicht mehr so leicht zu schwitzen, wenn die Luftfeuchtigkeit zu sehr steigt. Hier sollte man also ausprobieren, ob man sich mit dieser Art "Klimaanlage" wohlfühlt oder nicht.
Zudem sollte man wissen, dass die zusätzliche Feuchtigkeit im Raum auch zu Schimmel führen kann. Den Trick mit dem feuchten Handtuch sollte man also nicht dauerhaft einsetzen und abends oder nachts ordentlich durchlüften, um die Feuchtigkeit wieder aus dem Raum zu bekommen.
Alternativen zur Klimaanlage: Diese Tipps sind leicht umzusetzen
Wer keine Klimaanlage und keinen Ventilator hat, kann sich im Sommer auch anders behelfen. Wichtig ist es, möglichst wenig Hitze in den Raum hineinkommen zu lassen. Hierzu lüftet man morgens kräftig durch, solange es noch kühl ist. Anschließend lässt man die Jalousie ein gutes Stück weit nach unten. Das macht den Raum zwar dämmerig, hilft aber auch gegen die pralle Sonne später am Tag. Ist keine Jalousie vorhanden, hilft auch ein Vorhang gegen die Sonneinstrahlung. Besser ist aber eine Abdeckung außen am Fenster, um die Wärme gar nicht erst in den Raum zu lassen. Hierfür kann auch Folie oder Pappe verwendet werden.
Wer etwas Verdunstungskälte erzielen will, kann sich ein feuchtes Tuch über die Schultern legen. Manch einer mag auch Sprühflaschen, die mit kaltem Wasser gefüllt sind. Dieses kann man sich bei Bedarf auf die Hände oder in den Nacken sprühen, um etwas abzukühlen.
Hat man in der Wohnung schon schlechte Erfahrungen mit Schimmel gemacht oder will aus anderen Gründen nicht mit Feuchtigkeit arbeiten, kann sich auch eine Kühlflasche machen: Man füllt eine Wärmflasche mit möglichst kaltem Wasser und legt sich diese auf die Füße oder klemmt sie sich zwischen die Oberschenkel.