Klimawandel: Forstamt und FBG üben Schulterschluss
12.12.2019, 06:03 UhrBei der Unterzeichnung in der neuen Geschäftsstelle an der Treuchtlinger Heusteige demonstrierten FBG-Führung, Obmänner und die amtlichen Revierförster bereits das neue Miteinander. „Mit dieser Vereinbarung wird ein wesentliches Element des Waldpakts 2018 zwischen der Staatsregierung und den Interessenvertretungen der bayerischen Waldbesitzer umgesetzt“, erklärt FBG-Geschäftsführer Gernot Handke. Die forstlichen Selbsthilfeeinrichtungen sollen dabei laut Bundeswaldgesetz „Strukturnachteile besonders des Klein- und Kleinstprivatwalds überwinden und dessen Bewirtschaftung verbessern“.
Im Fokus der verstärkten Zusammenarbeit zwischen Freistaat und Forstvereinigungen steht der Klimawandel. Zusammen mit demographischen Veränderungen stelle er „die Forstwirtschaft und deren Selbsthilfeeinrichtungen vor drastische Herausforderungen“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Diese könnten „nur im engen Schulterschluss von Forstverwaltung, Verbänden und Forstbetriebsgemeinschaften bewältigt werden.“
Ziel sei die bestmögliche Unterstützung der Waldbesitzer – insbesondere derjenigen mit sehr kleinen Flächen, die „starke Selbsthilfeeinrichtungen brauchen, um ihre Wälder zum Nutzen der Allgemeinheit bewirtschaften zu können“. Denn der Wald diene nicht nur der Produktion des nachhaltigen Rohstoffs Holz. Er reinige auch Wasser und Luft, sei Lebensraum sowie Erholungsort für die Bevölkerung. Um diese Funktionen im Zeichen des Klimawandels zu erhalten, brauche es „finanzielle und personelle staatliche Unterstützung“ sowie die Kooperation aller Beteiligten auf der Basis von „Vertrauen und Augenhöhe“, so die FBG.
Miteinander den Wald umbauen
Konkret geht es in der Vereinbarung um „ein besseres Miteinander beim Waldumbau und der Bewältigung von Schadereignissen“. Schon jetzt arbeiten FBG und Forstamt bei der Beratung und Fortbildung der Privatwaldbesitzer eng zusammen. Allein an den Gebietsversammlungen und Praxistagen im vergangenen Herbst nahmen rund 500 Waldbesitzer teil.
Dies wollen Behörde und FBG gemeinsam weiter ausbauen – ebenso wie die forstliche Infrastruktur (Wege und Lagerplätze). So gab es für die Waldbesitzer in der Region beispielsweise bereits im vergangenen Sommer insgesamt 17 Plätze für die Zwischenlagerung von Borkenkäfer-Holz, auf denen laut FBG mehr als 10.000 Festmeter Schadholz insektizidfrei zwischengelagert werden konnten. Auch die Kommunen des Landkreises, die mit Ausnahme von Weißenburg und Pappenheim Mitglieder der FBG Franken Süd sind, beteiligten sich am Ausbau dieser Infrastruktur.
Das Dienstleistungsangebot der FBG in Sachen Pflanzung, Kultur- und Pflegearbeiten sowie Vermittlung heimischer Firmen für die Holzernte soll durch die Kooperationsvereinbarung ebenfalls wachsen. Dazu gehören der gemeinsamen Erklärung zufolge nicht zuletzt auch Waldpädagogik, Umweltbildung und Netzwerkarbeit mit dem Naturschutz.
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