Trotz Lärmstreit: Fürth plant heuer ein Weinfest

Claudia Ziob

Lokalredaktion Fürth

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5.3.2020, 20:00 Uhr
Das Weinfest in der Gustavstraße war in Fürth sehr beliebt. Mit dem Lärmstreit kam das Aus.

© Hans-Joachim Winckler Das Weinfest in der Gustavstraße war in Fürth sehr beliebt. Mit dem Lärmstreit kam das Aus.

Kürzer als in der Vergangenheit – nämlich vier statt sechs Tage – soll die Veranstaltung dauern; und um 22 Uhr soll diesmal bereits Ruhe auf den Freischankflächen herrschen. Auch soll das Fest nicht jährlich, sondern im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfinden, im Wechsel mit dem Sommernachtsball.

Auf das Weinfest wurde seit 2014 verzichtet, nachdem Kläger aus der Altstadt dagegen vorgegangen waren und Einschnitte erreicht hatten. Zwar hat sich der langwierige Konflikt zuletzt etwas beruhigt, hinter den Kulissen arbeiteten die Kläger und die Stadt an Einigungen und mehrere Verfahren konnten beigelegt werden, auch weil die beiden Hausbesitzer die jüngsten Bemühungen des Rathauses um mehr Anwohnerschutz anerkannten.

Neue Klagen sind nun aber nicht ausgeschlossen. Den Beschwerdeführern sind die Pläne bereits bekannt.  "Es gab Reaktionen, die man nicht als Zustimmung bewerten kann", sagt OB Thomas Jung. Man habe aber, so Jung weiter, die Rahmenbedingungen so festgelegt, "dass wir uns sicher fühlen". Gegenüber den FN ließ ein Kläger bereits durchblicken, dass man die Rückkehr des Weinfests irritiert zur Kenntnis nehme - und womöglich sogar der Kompromiss in Sachen Grafflmarkt kippen könnte. Man habe den Ausschank der Wirte beim Grafflmarkt auch deshalb akzeptiert, weil es kein Weinfest mehr gab.

Geplant ist das Fest heuer für den Zeitraum vom 6. bis 9. August. Veranstalter werden nicht mehr die Wirte sein, sondern die Stadt Fürth übernimmt diese Rolle selbst. Erlaubt ist wie früher nur unverstärkte Musik. Mitmachen wollen die Wirte auf dem Abschnitt der Gustavstraße, der von "Bar" und "Grüner Baum" bis zum Café "Michels" reicht.

Jung dankte den Gastronomen dafür, dass sie sich auch auf die abgespeckte Variante einlassen: Das Fest "dient der Bewahrung von Tradition und Heimatverbundenheit", sagte er. In einer Zeit, in der es immer mehr Globalisierung gebe, sei es gut, wenn manches Vertrautes bleibt. Der Altstadtverein begrüßt die Pläne: "Für die urbane Gesellschaft ist es wichtig, solche Feste zu feiern", sagte der Vorsitzende Siegfried Meiner.

Beim Fürth Festival hingegen, das betonte Rathauschef Jung, bleibe es dabei, dass in der Gustavstraße keine Bühne mehr steht und vor den Kneipen nur normaler Betrieb herrscht.

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