Unwetter in Franken: Vollgelaufene Keller und geflutete Straßen

Tobi Lang

Online-Redakteur

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29.7.2019, 10:00 Uhr
In Forchheim regnete es am Nachmittag kräftig, im gesamten Landkreis kam es vereinzelt zu Starkregenereignissen.

© Lea-Verena Meingast In Forchheim regnete es am Nachmittag kräftig, im gesamten Landkreis kam es vereinzelt zu Starkregenereignissen.

Seit Tagen warnen Wetter-Experten vor Hitze-Gewittern, vor Starkregen, vor Hagel und Wind. Bislang, das ist zumindest die vorläufige Bilanz der Polizei, blieb Franken vor schweren Schäden aber verschont. Am Nachmittag regnete es in der Region teils heftig, auch die Besucher des Bardentreffens (hier geht's zum Live-Ticker) und des Annafestes blieben nicht verschont. Beide Feste konnten trotz der Wetterkapriolen aber problemlos weiterlaufen und mussten nicht unterbrochen werden. 

Im Landkreis Forchheim sei es vereinzelt zu Problemen durch Starkregen gekommen, sagt der Kreisbrandrat Oliver Flake. Die Feuerwehr habe zu mehreren vollgelaufenen Kellern ausrücken müssen, insgesamt waren 120 Retter im Einsatz. "Die Lage hat sich aber jetzt beruhigt", sagt Flake. "Wir bleiben aber wachsam."

Ein ähnliches Bild zeichnen die Kräfte in der Stadt Erlangen und den Landkreisen Ansbach und Fürth. Auch dort seien Keller vollgelaufenen und mehrere Gully-Deckel durch Wasser nach oben gedrückt worden. In Erlangen habe es dabei rund 20 Einsätze gegeben, mehrmals habe man die Abdeckungen von Abwasserschächten wieder befestigen müssen. Ein Schwerpunkt war dabei Kosbach, wo allein im Areal zwischen dem dem Karpfengrund und der Auwiesenstraße fünf Keller unter Wasser standen. Sie wurden von der Feuerwehr leergepumpt. Menschen wurden nicht verletzt.

Einige Straßen in der Region - hier Veitsbronn im Landkreis Fürth - standen voller Wasser.

Einige Straßen in der Region - hier Veitsbronn im Landkreis Fürth - standen voller Wasser. © NEWS5 / Maurer

In Gunzenhausen ist nach dem Unwetter der Keller eines Großbetriebs mit mehr als 200.000 Liter Regenwasser vollgelaufen. Spezialkräfte mussten anrücken, um das Wasser wieder abzupumpen. Denn im Keller waren Öl und andere Flüssigkeiten gelagert, mit denen sich das Wasser vermischte - die Stoffe mussten schließlich wieder aufwendig voneinander getrennt werden.

Im Landkreis um die Hugenottenstadt blieb es nach Feuerwehrangaben dafür "recht ruhig", wie ein Sprecher sagte. Lediglich die Bahnunterführung in Eschenau sei geflutet worden. Auf der A6 bei Neuendettelsau gab das Präsidium Mittelfranken zwei Mal eine Warnung heraus, weil dort binnen weniger Minuten literweise Regen vom Himmel prasselte. Verkehrsteilnehmer sollten dort für jeweils gut 30 Minuten nur mit Schrittgeschwindigkeit fahren. "Das haben sie offenbar auch getan", sagt ein Sprecher. "Wir haben dort keine Unfälle gehabt." In Ansbach verlor an der Oechsler-Kreuzung ein VW-Fahrer wohl wegen Aquaplanings die Kontrolle über seinen Wagen, schlitterte in einen Bordstein und kippze zur Seite. Der Mann und sein Beifahrer blieben jedoch unverletzt. 

Unwetter in der Oberpfalz? "Nix, nada, niente!"

Noch ruhiger blieb es im Rest der Region. "Nix, nada, niente", sagte ein Sprecher der Oberpfälzer Polizei, man habe keine Einsätze im Bereich des Präsidiums. Auch in Oberfranke hielt sich das Chaos in Grenzen, wie ein Sprecher auf Nachfrage sagte. "Vereinzelt hatten wir mal einen Ast auf einer Straße, aber sonst keine Probleme." 

Auch sonst waren im Freistaat zahlreiche Feuerwehreinsätze los. In den
Landkreisen Berchtesgadener Land, Bad Tölz-Wolfratshausen und
Traunstein blockierten kleinere Schlammlawinen Straßen. Auch die
Bundesstraße 307 bei Vorderriss war betroffen. Die Räumarbeiten
dauerten bis zum Montagmorgen, wie ein Polizeisprecher sagte. Auch im
Südosten Münchens regnete es in der Nacht heftig.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt nach der Rekordhitze der vergangenen Tage auch am Sonntag weiter vor Gewittern, die lokal schnell entstehen können. Auch der Wochenanfang, davon gehen die Experten aus, wird unbeständig - und regnerisch.

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