Überflutungen

Unwetter treffen die Region stark: Hunderte Einsätze in Franken und der Oberpfalz

Azeglio Elia Hupfer

nordbayern-Redaktion

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28.6.2024, 08:50 Uhr
Entwurzelte Bäume, vollgelaufene Keller und überflutete Straßen sorgten für zahlreiche Feuerwehreinsätze.

© News5 Entwurzelte Bäume, vollgelaufene Keller und überflutete Straßen sorgten für zahlreiche Feuerwehreinsätze.

In Teilen Frankens und der Oberpfalz kam es am Donnerstag über mehrere Stunden hinweg phasenweise zu Starkregen, Gewittern und starken Böen. Brände nach Blitzeinschlag, entwurzelte Bäume und Überflutungen waren die Folge - die Feuerwehren im Dauereinsatz. Die Warnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) galten zum Teil bis in die Nacht.

In Nürnberg und Fürth wurden Straßen und Keller überflutet, Wasser sprudelte zum Teil aus Gullis. Die Keller der Grundschule Friedrich-Ebert-Straße in Fürth wurden beispielsweise überflutet und die kleine Unterführung in der Nürnberger Zerzabelshofstraße lief mit Wasser voll. Ein Fahrzeug fuhr durch die überflutete Unterführung und blieb mit Motorschaden stehen.

Das Überraschungskonzert von K.I.Z in Nürnberg war unter freiem Himmel im Stadionpark am Dutzendteich geplant. Die Show musste über 40 Minuten nach hinten verlegt werden, hunderte Fans wurden zum Schutz zunächst Richtung Max-Morlock-Stadion gebeten.

In Altdorf bei Nürnberg kam es in einem Wohnanwesen nach einem Blitzeinschlag zu einem Dachstuhlbrand. Das Feuer konnte durch die Feuerwehr Altdorf gelöscht werden. Ein 38-jähriger Hausbewohner erlitt leichte Verletzungen bei dem Versuch, den Brand zu löschen. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf rund 10.000 Euro.

Hunderte Feuerwehrkräfte in Oberfranken im Einsatz

In Oberfranken kam es zu mehreren Bränden nach Blitzeinschlägen. Am Nachmittag stand eine Scheune und ein angrenzender Stall in Weismain im Landkreis Lichtenfels in Flammen. Ein Großaufgebot von über 250 Einsatzkräften der umliegenden Feuerwehren und des Rettungsdienstes sowie mehrere Polizeistreifen und Kräfte des Technischen Hilfswerks rückten daraufhin aus. Die Löscharbeiten zogen sich über mehrere Stunden, so die Polizei. Drei Bewohner erlitten einen Schock. Ein weiterer Bewohner, ein Tierarzt und ein Feuerwehrmann zogen sich zudem Rauchgasvergiftungen zu.

Insgesamt 172 Kräfte der Feuerwehren sowie mehrere Polizeistreifen rückten am Donnerstagabend nach Pinzberg im Landkreis Forchheim aus. Dort brannte eine Scheune komplett aus. Nach ersten Schätzungen beträgt der Sachschaden etwa 70.000 Euro. Personen wurden nicht verletzt.

Im Landkreis Wunsiedel regnete es so stark, dass Straßen, Keller und auch eine Unterführung überflutet wurden. Darin blieb der Fahrer eines Transporters stecken und musste herausgezogen werden.

Hunderte Einsätze auch in der Oberpfalz

Ab zirka 16.45 Uhr zog eine Unwetterfront auch über den Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz. Gewitter, Starkregen und Böen sorgten für über 200 Einsatzstellen im gesamten Landkreis. Ein Großteil der Einsätze ist auf überflutete Keller und umgestürzte Bäume zurückzuführen. Die Gemeindegebiete Sengenthal und Mühlhausen waren örtliche Schwerpunkte. Auch in den Landkreisen Regensburg und Cham kam es zu zahlreichen Einsätzen.

Unwetter auch am Freitag möglich

Für Freitag erwartet der Deutsche Wetterdienst mit Ausnahme Unterfrankens erneut Gewitter in der Region, gefolgt von Starkregen, Hagel und Böen um 60 km/h. Besonders am Nachmittag und Abend seien Unwetter durch heftigen Starkregen, Hagel mit Korngrößen um zwei Zentimeter sowie dazu Sturmböen um 75 km/h nicht ausgeschlossen. Für die Nacht zum Samstag erwartet der DWD dann eine Wetterberuhigung mit raschem Abklingen der Gewitter.


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