USK löst Pulk in Nürnbergs Zentrum auf: So sorgen andere Städte vor

29.6.2020, 19:19 Uhr
In Nürnberg musste nach einem Massenauflauf die Polizei eingreifen.

© Zink In Nürnberg musste nach einem Massenauflauf die Polizei eingreifen.

Freie Sicht auf die Festung Marienberg, wenn man sich umdreht, schaut man auf die Altstadt. Und dann taucht auch noch der Sonnenuntergang das Wasser in ein wundervolles Licht. Kein Wunder, dass die Alte Mainbrücke auch in Zeiten von Corona der Treffpunkt schlechthin für junge Menschen in Würzburg ist. Und dann gibt es dort ja auch noch Wirtschaften, die einen den Abend mit einem Schoppen Wein versüßen. Die Konsequenz: Auf der Mainbrücke wird es schnell eng. Zu eng. "Es gibt durchaus Probleme mit dem Abstand“, heißt es von Seiten der Stadt.

USK löst Pulk in Nürnbergs Zentrum auf: So sorgen andere Städte vor

© Stadt Bamberg

Wo es ein Problem gibt, gibt es aber auch eine Lösung. Die Gastronomie vor Ort hat etwa einen Sicherheitsdienst eingesetzt. Die Brückenwächter waren schon vor Corona auf der sieben Meter breiten Brücke unterwegs. Jetzt achten sie eben nicht nur darauf, dass die Weingläser nicht gerade auf dem Brückengeländer abgestellt werden und die Brückenschopper die Brücke nicht für Radler und Spaziergänger verstopfen, sondern auch auf die Einhaltung des Mindestabstands.


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Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst haben ebenfalls ein Auge auf den beliebten Treffpunkt. Die Stadt versucht es mit Appellen. "Wir haben quer durch Würzburg plakatiert“, so ein Sprecher.

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© Stadt Bamberg

Den Feierabend lässt man als junger Mensch auch in Bamberg gern am Wasser ausklingen. Der Treffpunkt: die Untere Brücke mitten in der Stadt. Der Blick schweift über die Regnitz. In der Hand hält man sein (eigentlich verbotenes) Brückenbier. Das Alkoholverbot an dem beliebten Treffpunkt besteht schon lange – so richtig durchgesetzt wurde es bislang aber noch nicht. Das könnte sich jetzt ändern. Weil es in den vergangenen Wochen immer wieder zu Menschenansammlungen auf der Unteren Brücke kam, bei denen man als Fußgänger kaum noch durchkam, hat auch die Polizei in Bamberg jetzt einen strengen Blick auf die Menschen, die sich dort treffen.

10.000 Abstands-Postkarten in Bamberg

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© Vroni Vogl

Die Stadt will den Treffpunkt an sich aber erhalten. Und damit sich die jungen Leute gefahrlos dort aufhalten können, plant sie nun Markierungen auf dem Boden. An denen kann man sich dann orientieren und mit genügend Abstand seine Clique treffen. Außerdem setzen die Verantwortlichen auf die Vernunft der jungen Menschen. 10.000 Abstands-Postkarten hat Bamberg drucken lassen und in Kneipen verteilt. Jonas Glüsenkamp (32, Grüne), der neue zweite Bürgermeister von Bamberg, hat sich auf der Unteren Brücke auch schon umgeschaut und mit den jungen Leuten das Gespräch gesucht.

Es gibt Brunnen, es gibt Bäume, die Gebäude drumherum können sich durchaus auch sehen lassen. Ganz klar: Man kann verstehen, warum sich junge Regensburger ausgerechnet am Bismarckplatz treffen. Nur: Auch hier haben sich in der Vergangenheit zu viele junge Leute auf einmal getroffen. Der Kommunale Ordnungsservice und die Polizei haben den Platz fest im Blick – als am Samstagabend immer mehr Nachtschwärmer ankamen, wurde der Platz gesperrt.

Regensburg verteilt Plakate

Damit es aber gar nicht erst zur Unterschreitung des Mindestabstands kommt, hat sich die Stadt auch ein paar bauliche Maßnahmen einfallen lassen. Das Gartenamt etwa hat große Pflanzgefäße aufgestellt, die den Platz unterteilen und für größere Distanz zwischen den Gruppen sorgen. Damit man vor lauter Freude über einen lauen Sommerabend die Regeln auch nicht vergisst, hängen zwei großflächige Transparente am Gebäude des Theaters sowie am Haus der Musik. Die Stadt Regensburg hat außerdem an anliegende Gastronomiebetriebe Plakate verteilt, die an den Ausgabestellen von Speisen und Getränken, an Türen oder Fenstern auf die Abstandsregeln hinweisen, heißt es in einer Mitteilung.

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