Wechselunterricht und Kita-Notbetreuung? Das plant Bayern jetzt

24.11.2020, 13:44 Uhr

In Bayern beginnen die Weihnachtsferien in diesem Jahr früher als geplant. Der Ferienbeginn wird vom 23. auf den 21. Dezember vorgezogen, der letzte Schultag ist damit der 18. Dezember, wie Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Dienstag in München sagte. Zuvor hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) den früheren Ferienbeginn bereits im Bayerischen Rundfunk angekündigt.

Laut Piazolo wird für die ausfallenden zwei Schultage eine Notbetreuung sichergestellt. Der Minister rechnet zudem damit, dass in den kommenden Wochen mehr Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht an Schulen in Corona-Hotspots stattfinden wird. Die bundesweiten Entscheidungen würden am Mittwoch bei der Konferenz der Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) getroffen.


Söder: Bayern startet früher in die Weihnachtsferien


Zurzeit befinden sich laut Piazolo 94 Prozent der bayerischen Klassen im Präsenzunterricht, 2 Prozent im Wechsel- und 4 Prozent im Distanzunterricht. Er würde es begrüßen, wenn bis Weihnachten in Corona-Hotspots mehr Wechselunterricht stattfände, da das Infektionsgeschehen sich je nach Ort und Schule teilweise doch stark unterscheide, sagte der Minister. Dafür brauche es eine "Hotspot-Strategie" als Linie für die Entscheidungen der jeweiligen Gesundheitsämter.

Dabei soll der Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht erst ab den siebten Klassen und möglichst täglich, nicht wöchentlich, stattfinden. Auf den Unterricht zuhause "sind wir vorbereitet", sagte Piazolo. Priorität habe aus pädagogischen und sozialen Gründen nach wie vor der Präsenzunterricht. Die Maskenpflicht halte er nach wie vor für richtig, "auch in Grundschulen und auf Pausenhöfen."

Keine Sicherheit

Angesichts der teils widersprüchlichen wissenschaftlichen Studien könne zurzeit noch "keiner mit letzter Sicherheit wirklich sagen, wo Infektionsgeschehen in welcher Weise entsteht", sagte Piazolo. Die meisten Studien machten zwar deutlich, dass Schulen keine Infektionsherde seien, könnten dies aber auch nicht ausschließen.


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An den Details zum früheren Ferienbeginn werde nun gearbeitet und das Vorgehen mit dem Kita-Bereich abgestimmt, so der Minister. Für die Notbetreuung sollen demnach auch die Lehrkräfte zur Verfügung stehen, da diese im Dienst seien. Söder hatte den vorgezogenen Ferienstart damit begründet, dass sich dadurch der Abstand zwischen Unterricht und Weihnachten vergrößere: Das Infektionsrisiko werde durch diese fast eine Woche zwischen Schule und Weihnachten "erheblich gesenkt". Familien könnten so unbeschwerter feiern.

Piazolo hingegen hatte sich noch vor kurzem dagegen ausgesprochen, die Weihnachtsferien vorzuziehen. Diskussionen um Verlängerungen oder Verkürzungen der Ferien würden nur Unruhe verursachen. Vor einigen Tagen hatte bereits Nordrhein-Westfalen erklärt, die Weihnachtsferien früher beginnen zu lassen. In vielen anderen Bundesländern beginnen sie ohnehin schon am 21. Dezember.

Um die Corona-Maßnahmen beim Schulbetrieb geht es auch bei einer Sitzung des bayerischen Ministerrats an diesem Donnerstag (26. November) und in der Regierungserklärung von Söder im Landtag am Freitag (27. November).

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