Center Parcs muss bis zur Genehmigung mehrere Hürden nehmen

3.9.2020, 16:00 Uhr
Center Parcs muss bis zur Genehmigung mehrere Hürden nehmen

© Markus Steiner

Da ist das Raumordnungsverfahren, das Center Parcs bei der Regierung von Mittelfranken anstoßen muss. Dafür sind umfangreiche Unterlagen einzureichen. Bewertet werden die Auswirkungen auf Wirtschaft, Siedlung, Verkehr, Natur und Landschaft. Dazu werden auch verschiedene Träger öffentlicher Belange befragt, und auch die Öffentlichkeit kann sich einbringen.

Neben den Bauplänen muss der Antragsteller verschiedene Gutachten vorlegen und aufzeigen, wie er beispielsweise die Verkehrserschließung sicherstellen will. Auch die Wasserver- und die Abwasserentsorgung werden nicht einfach werden. Die Studien hierfür laufen schon.


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Irgendwann im letzten Quartal dieses Jahres soll es einen Termin mit der Regierung geben, um zu klären, ob noch weitere Unterlagen erforderlich sind, kündigte Center-Parcs-Projektleiter Jan Janssen bei der Sitzung des Kreistags in Gunzenhausen an.

"Das Verfahren ist dabei absolut ergebnisoffen", betonte der Landrat. Die Regierung kann sowohl zum Schluss kommen, dass ein Feriendorf auf dem Muna-Areal raumverträglich ist, wie das im Behördendeutsch heißt. Sie kann dies ebenso verneinen oder die Zulässigkeit mit bestimmten Auflagen verknüpfen.


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Falls das Raumordnungsverfahren positiv ausfällt, muss der Flächennutzungsplan geändert werden. Dafür ist der Zweckverband Brombachsee (ZVB) zuständig – natürlich im Einvernehmen mit der Gemeinde Pfofeld als direkt Betroffene. Und selbstverständlich müssen die Erkenntnisse aus dem Raumordnungsverfahren berücksichtigt werden.

Aktuell ist die Muna im Flächennutzungsplan ein "Sondergebiet Bund". Landrat Westphal betonte ausdrücklich, dass der Landkreis im ZVB nur 20 von insgesamt 164 Stimmen hat. Am gewichtigsten ist der Bezirk Mittelfranken mit 49 Stimmen.

Pfofelds Schlüsselrolle

Der letzte Schritt ist dann der Bebauungsplan, um den sich die Gemeinde Pfofeld kümmern müsste. Das kann parallel zum Flächennutzungsplan erfolgen. Über den Bebauungsplan kann die Gemeinde ganz konkret und direkt auf die bauliche Gestaltung einwirken. Nach Ansicht von Westphal hat die Gemeinde somit bei dem gesamten Verfahren "eine besonders starke Position, ja die Schlüsselrolle inne".

Erst ganz am Ende steht dann die Erteilung der Baugenehmigung. Den entsprechenden Antrag bearbeitet das Landratsamt in Weißenburg als Untere Bauaufsichtsbehörde. Doch letztlich geht es dabei dann nur noch darum, zu prüfen, ob das Vorhaben dem Bebauungsplan und der Bauordnung entspricht. Das wird das Vorhaben sicher nicht mehr aufhalten.

Der Landrat kündigte an, dass er eine Besichtigungsfahrt zu einem bestehenden Center Parc organisieren will. "Dabei lege ich großen Wert darauf, dass wir dort auch mit politischen Vertretern ins Gespräch kommen, aber auch mit Vertretern der Wirtschaft und beispielsweise Naturschutzverbänden."

Eine Rundmail

Westphal bat um Verständnis, dass er sich an die mit Center Parcs vereinbarte Vertraulichkeit gehalten habe, bis klar war, dass das Unternehmen den Kaufzuschlag für das 150 Hektar große Gelände bekommt. Doch fortan will er engmaschig informieren, versprach er. Eine monatliche Rundmail soll die Kreisräte auf dem aktuellen Stand halten. Er habe sich bereits an den Bund Naturschutz und an die Bürgerinitiative gewandt, um mit ihnen über das Projekt zu sprechen.

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