Warten auf die Ankunft des Coronavirus in Altmühlfranken
28.2.2020, 16:35 UhrFür Hinterleitner ist die Einsicht, dass mit einem baldigen Auftreten der Krankheit zu rechnen ist, kein Grund zur Panik. "Ich kann keinen großen Unterschied zu einer normalen Grippewelle feststellen." Er könne auch nicht nachvollziehen, auf Basis welcher Daten das Robert-Koch-Institut zu dem Ergebnis komme, dass die Sterblichkeit bei dem Coronavirus höher sei als bei der Grippe.
Man könne auch an einer Grippe sterben, daran hätte man sich aber gewöhnt. Hinterleitner: "Es ist eben so, dass die Menschen vor Unbekannten mehr Angst haben." Er hält die derzeitige Alarmstimmung nicht für angemessen. "Ich habe in den Supermärkten bei uns schon Leute mit Handschuhen und Mundschutz rumlaufen sehen. Das ist Quatsch."
Selbstverständlich sei es aber wichtig und richtig auf die Infektionsmöglichkeit mit erhöhter Hygiene zu reagieren. Häufiges Händewaschen, kein Händeschütteln mehr, Niesen und Husten nur in die Armbeuge . . . Die bekannten Ratschläge.
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In den Arztpraxen der Region herrscht derzeit erhöhter Betrieb, was allerdings vor allem an der für die Saison typische Erkältungswelle liegt. "Ich habe Ärzte, die haben angerufen, und gesagt, dass 40 bis 50 Leute in der Praxis warten", erzählt Hinterleitner. Auch hier sei vernünftiges Verhalten wichtig.
Er rate dazu, im Moment nur dringend notwendige Arztbesuche zu absolvieren. In Sachen Coronavirus gelte es bei Verdachtsfällen die Arztpraxis telefonisch zu informieren und mit ihr abzusprechen, wie ein Test auf das Virus durchgeführt wird. Das Klinikum Altmühlfranken wies in einer Pressemitteilung darauf hin, dass am Wochenende auch die Bereitschaftspraxis unter der Telefonnummer 116 117 zur Verfügung stehe.
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Ein Verdacht auf eine Corona-Erkrankung liege vor, wenn man grippeähnliche Symptome habe, die in jedem Fall mit Husten verbunden sein müssten, und man in den vergangenen zwei Wochen in einem Risikogebiet gewesen sei oder Kontakt zu einem Erkrankten hatte, so das Gesundheitsamt. Zu den Risikogebieten zählten neben verschiedenen Provinzen in China auch zwei Regionen in Südkorea und Iran sowie in Italien die Region Lombardei und die Stadt Vo in der Provinz Padua.