Mikrozensus 2024

Wenn der Staat persönliche Fragen stellt: 800.000 Bürger sind auskunftspflichtig - auch in Bayern

Theresa Neuß

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27.8.2024, 20:53 Uhr
Der Mikrozensus kann online, am Telefon oder mithilfe eines Fragebogens durchgeführt werden. (Symbolbild)

© Mehaniq/PantherMedia / Mykhailo Polenok Der Mikrozensus kann online, am Telefon oder mithilfe eines Fragebogens durchgeführt werden. (Symbolbild)

Wie viele Kinder hat eine Familie im Durchschnitt? Wohnen die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt oder in einer ländlichen Region? Wie viele sind Vollzeit und Teilzeit beschäftigt? Zu all diesen Fragen und vielen mehr liefert der Mikrozensus Antworten. Anders als beim normalen Zensus, der Auskunft über die reinen Bevölkerungszahlen gibt und über große Zeitabstände durchgeführt wird, werden beim Mikrozensus Daten zur wirtschaftlichen und sozialen Lage der Bevölkerung ermittelt, wie das Bayrische Landesamt für Statistik erklärt.

Seit 1957 startet jedes Jahr in Bayern - sowie in ganz Deutschland - die Befragung von rund einem Prozent der Bürgerinnen und Bürger. Dabei werden nicht die Personen direkt ausgewählt, die befragt werden sollen, sondern nach einem Zufallsprinzip die Gebäude, in denen sie leben. Bisher haben rund 70 000 der bayrischen Befragten Auskunft gegeben. Über die Hälfte antwortetet per Telefoninterview. Auch die Möglichkeit der Onlinemeldung wird oft genutzt. Etwa 50 000 Personen werden noch bis Jahresende vom Landesamt für Statistik kontaktiert und zur Auskunft aufgefordert. Auch die Stadt Erlangen informiert in einer Pressemitteilung die Bürgerinnen und Bürger und verweist nochmal auf die Auskunftspflicht. Jeder ausgewählte Haushalt ist dazu verpflichtet, für alle in dem Haushalt lebenden Personen wahrheitsgetreu zu antworten.

Was bringt der Minizensus?

Die Befragung umfasst Themen wie Haushalt und Familie, wirtschaftliche Situation, soziale Teilhabe, Bildung, Beruf, Arbeitswege, Kinderbetreuung, Wohnen und Gesundheit. Die gewonnenen Daten ermöglichen es, politische Entscheidungen faktenbasiert zu treffen. So können Politikerinnen und Politiker die wirtschaftliche und soziale Situation der Haushalte besser nachvollziehen und in ihre Planungen mit einbeziehen. Zudem bieten die Daten eine Grundlage, um gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung zu entwickeln.

Das Ziel der Befragung, so das Landesamt für Statistik, sei es, ein verlässliches Bild der Lebensverhältnisse aller Gesellschaftsgruppen für Politik, Wissenschaft, Medien und die Öffentlichkeit zu schaffen.

Mehr Informationen über den Mikrozensus und die Ergebnisse aus den vergangenen Jahren sind auf der Website des Bayerischen Landesamts für Statistik zu finden.

Zuletzt hat der normale Zensus aus dem Jahr 2022 die Bevölkerungszahlen in Bamberg durcheinandergewirbelt. Er zählte rund 8.000 Einwohnerinnen und Einwohner weniger in der oberfränkischen Stadt, als die Stadt selbst. Bamberg drohen dadurch erhebliche finanzielle Einbußen.

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