Emotionale Abschiedsworte
Feuerwehrmann stirbt während Unwetter in Franken - seine Kollegen starten Hilfsaktion für Familie
7.5.2024, 11:59 Uhr"Einer für alle - alle für einen!", es sind emotionale Worte, welche die vielen Helferinnen und Helfer der Feuerwehr Estenfeld an ihren verstorbenen Kollegen richten. Der 46-Jährige war aktives Mitglied, er hatte am vergangenen Donnerstagabend im vollgelaufenen Keller seines Gasthauses in Hausen bei Würzburg sein Leben verloren.
"Unser Vater wollte das Haus retten", beschrieb sein Sohn die dramatischen Minuten kurz vor Mitternacht gegenüber der "Bild"-Zeitung. Laut Angaben der Feuerwehr habe der Mann wohl einen Schlag erlitten. Eine Obduktion müsse nun die genaue Ursache klären, wie die Polizei mitteilte. Die schweren Unwetter hatten in Unter- und Oberfranken für Hunderte Einsätze gesorgt, zahlreiche Straßen waren überflutet.
"Wir sind geschockt und in tiefer Trauer"
"Durch einen schweren, häuslichen Unfall wurde heute Nacht während dem Unwetter ein bei uns aktiver Kamerad aus dem Leben gerissen. Wir sind geschockt und in tiefer Trauer", schreiben seine Kameradinnen und Kameraden auf Facebook.
Für die Einsatzkräfte der Feuerwehr war es wichtig, nicht untätig zu bleiben und der Familie beizustehen. "Wir können versuchen Trost zu spenden, wir können still zuhören, wir können versuchen zu verstehen, wir können Einfühlsamkeit und unser Mitgefühl zeigen. Was wir in der Feuerwehrfamilie aber wirklich gut können, ist Kameradschaft leben, zupacken und einander gegenseitig helfen", heißt es in dem Beitrag weiter.
Mit etlichen Fahrzeugen und Gerätschaften ist die Mannschaft daher am Samstagmorgen aufgebrochen, um den verwüsteten Hubertushof zu reinigen. Der Gasthof richtet unter anderem Veranstaltungen wie Hochzeitsfeiern oder Firmenevents aus. Zahlreiche Hände packten mit an, um die Räume von den dick eingetrockneten Schichten aus Schlamm zu befreien. Der 46-Jährige "hätte das gleiche getan - für uns und für jeden anderen. Wir werden ihn dadurch nicht wieder zurückbekommen - durch herumsitzen aber auch nicht", betonen die Einsatzkräfte.
Laut Angaben der "Bild" war der verstorbene 46-Jährige 2021 als Helfer bei der Flutkatastrophe im Ahrtal vor Ort, er war Gründer der „Fluthilfe Dernau“.