DWD warnt erneut

Zahlreiche Glätteunfälle in Franken: 73-Jährige schwer verletzt - Hubschrauber im Einsatz

Johanna Mielich

Online-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

dpa

16.1.2024, 11:33 Uhr
Die Schneeglätte auf den Straßen wurde am Montag mehreren Auto- und Lkw-Fahrern in Bayern zum Verhängnis. 

© via www.imago-images.de Die Schneeglätte auf den Straßen wurde am Montag mehreren Auto- und Lkw-Fahrern in Bayern zum Verhängnis. 

Eisige Temperaturen rund um den Gefrierpunkt haben am Montag auf den Straßen in Nordbayern vermehrt zu Glätteunfällen geführt.

Schwer verletzt wurde ein 73-Jähriger am Montagmittag ins Krankenhaus gebracht. Er wollte die A9 mit seinem Auto an der Anschlussstelle Schnaittach verlassen, dabei schleuderte sein Wagen wegen der Schneeglätte über die Einfahrtsspur und blieb im Grünstreifen auf dem Dach liegen. Der 73-Jährige war zunächst nicht mehr ansprechbar. Der Rettungsdienst reanimierte ihn noch vor Ort, anschließend wurde er mit dem Rettungshubschrauber ins Klinikum Nürnberg-Süd gebracht. Ein Gutachter soll nun den genauen Unfallhergang klären.

Schon am Montagmorgen ist ein 43-jähriger Mann mit seinem Auto bei Ebermannstadt neben der Staatsstraße Richtung Hammerbühl im Graben gelandet. Der Fahrer erlitt eine Prellung an der Hand, die noch vor Ort medizinisch versorgt wurde. Sein Wagen musste abgeschleppt werden.

13 Unfälle in zwei Stunden bei Heilsbronn

Innerhalb von zwei Stunden zählte die Polizeiinspektion Heilsbronn 13 Unfälle mit Blechschäden und einem Gesamtsachschaden von etwa 67.000 Euro. Vor allem die Gemeindebereiche Bruckberg, Petersaurach und Windsbach waren stark betroffen. Auf der Staatsstraße 2246 bei Bruckberg kam ein 18-Jähriger mit seinem Traktor auf die Gegenfahrbahn, wo er mit einem Auto kollidierte. Die 61-jährige Pkw-Fahrerin und deren 88-jährige Beifahrerin kamen mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus. Der Schlepperfahrer blieb unverletzt.

Auf der Ortsverbindungsstraße zwischen Adelmannsdorf und Rüdern verlor eine 33-Jährige die Kontrolle über ihren Wagen, geriet ins Schleudern und überschlug sich. Sowohl die Fahrerin, als auch ihre beiden Kinder im Alter von vier und zehn Jahren, die sich mit im Auto befanden, wurden durch den Unfall leicht verletzt.

Im Landkreis Main-Spessart kam es aufgrund der Schneefälle zu mehreren Unfällen. In den meisten Fällen seien die Straßen so glatt gewesen, dass Fahrzeuge teilweise trotz niedriger Geschwindigkeiten in Graben, Leitplanken oder Stromkästen rutschten, teilte die Polizei mit. Die entstandenen Schäden blieben demnach gering. In einem Fall wurde ein Mensch hier laut Polizei leicht verletzt in eine Klinik gebracht.

Mehrere Bußgeldverfahren im Kreis Ansbach

Auch die Verkehrspolizei Ansbach meldet am Dienstag mehrere Unfälle, alle Beteiligten hatten demnach ihre Geschwindigkeit nicht an die winterlichen Straßenverhältnisse angepasst. Bei Lichtenau ist am Montag gegen 16.30 Uhr ein Autofahrer auf dem linken Streifen der A6 Richtung Nürnberg wegen Straßenglätte ins Schleudern geraten. Er prallte gegen den Auflieger eines neben ihm fahrenden Sattelzuges. An den beiden Fahrzeugen entstand ein Schaden in Höhe von etwa 14.000 Euro.

Anhaltender Schneefall und Schneematsch waren auch der Grund, weshalb ein 52-jähriger Autofahrer um 13.30 Uhr auf der A7 in Fahrtrichtung Kassel auf Höhe Feuchtwangen die Kontrolle verlor. Sein Wagen geriet ebenfalls ins Schleudern und prallte gegen den Pkw eines 23-Jährigen. Der Schaden an beiden Autos: etwa 4300 Euro.

Fast zur gleichen Zeit traf es auch einen 50 Jahre alten Pkw-Fahrer auf der A7 bei Feuchtwangen: Er prallte zunächst in die Mittelschutzplanke und beschädigte hier drei Felder. Anschließend schleuderte er in den rechts neben ihm fahrenden Auflieger eines Sattelzuges. Die Polizei schätzt den Schaden auf etwa 8000 Euro. Bei den Unfällen wurde glücklicherweise niemand verletzt. Gegen die Unfallverursacher wurde jeweils ein Bußgeldverfahren eingeleitet.

DWD warnt vor gefrierendem Regen und Schnee

Auch in den nächsten Tagen müssen Autofahrer Vorsicht walten lassen: Wegen gefrierenden Regens warnt der Deutsche Wetterdienst für Mittwochmorgen vor Glatteis. In Teilen Mittelfrankens kommt es demnach zu ein bis drei Zentimeter Neuschnee. Im nördlichen Franken sind laut DWD bis in den Donnerstag hinein größere Neuschneemengen von 10 bis 20 Zentimetern möglich. In der Nacht auf Mittwoch erwartet der Wetterdienst von Südwesten her zunächst auf Teile Schwabens, Mittelfrankens und Oberbayerns übergreifender gefrierender Regen, der sich am Tagesverlauf bis zu den nördlichen und östlichen Mittelgebirgen ausweiten soll. Die Folge ist gebietsweise Glatteis.

Verwandte Themen