Ab der Spielzeit 2022/23

Der international erfahrene Jonathan Darlington wird neuer Chefdirigent der Nürnberger Symphoniker

Thomas Heinold

Kultur/ Leben

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24.2.2022, 13:15 Uhr
War fast 20 Jahre lang Opernchef in Vancouver: Jonathan Darlington, der zukünftige Chefdirigent der Nürnberger Symphoniker.

© Andreas Koehring, NNZ War fast 20 Jahre lang Opernchef in Vancouver: Jonathan Darlington, der zukünftige Chefdirigent der Nürnberger Symphoniker.

Jonathan Darlington wird der neue Chefdirigent der Nürnberger Symphoniker. Nachdem Kahchun Wong seinen fünfjährigen Vertrag nicht verlängert hat, wird der Brite ab der Saison 2022/23 diese Position übernehmen. Sein Vertrag läuft ebenfalls mindestens über fünf Jahre. Das gab das Orchester am Donnerstag bekannt.

Mit dem 66-jährigen Darlington habe man sich für einen „maximal erfahrenen und souveränen Dirigenten“ entschieden, begründet Symphoniker-Intendant Lucius A. Hemmer die Wahl. Darlington, der mehrere Sprachen fließend spreche, darunter Deutsch, sei auch jenseits des Dirigentenpultes ein erfahrener Kommunikator, einer, der den Kontakt zu den Musikern wie dem Publikum pflegen könne. Dies sei gerade nach über zwei Jahren Corona-Pandemie besonders wichtig, so Hemmer.

Musikalisch sei Darlington sehr breit aufgestellt und habe zu vielen Werken vieler musikalischer Stilrichtungen „Substanzielles zu sagen“, so Hemmer. So könne sich auch das Orchester sicher sein, „vor sich am Pult einen echten Chef zu haben“.

Tatsächlich verfügt Darlington über ein sehr breites symphonisches und Opernrepertoire, das von der Barockmusik bis zur Gegenwart reicht. Er ist auch dafür bekannt, dramaturgisch sehr ungewöhnliche, aber kohärente und originelle Konzertprogramme zu erstellen. Dafür erhielt er auch bereits den Preis des Deutschen Musikverleger-Verbands.

Bei den Nürnberger Symphoniker war Jonathan Darlington schon mehrmals zu Gast, beim Konzert am 4. April stellt er sich als Chefdirigent in spe vor.

Bei den Nürnberger Symphoniker war Jonathan Darlington schon mehrmals zu Gast, beim Konzert am 4. April stellt er sich als Chefdirigent in spe vor. © imago images/DRAMA-Berlin.de, NNZ

Von 2002 bis 2018 war Darlington Musikdirektor des Opernhauses Vancouver und hat in dieser Zeit das Repertoire dieses kanadischen Opernhauses sehr breit aufgestellt. Auch im sinfonischen Bereich besitzt er reichlich Führungserfahrung: von 2002 bis 2011 war Darlington Generalmusikdirektor der Duisburger Symphoniker.

Darüber hinaus hat er viele renommierte Orchester aus dem Opern- wie aus dem Konzertbereich dirigiert, genannt seien hier die Pariser Oper und das Orchestre de Paris – in der Stadt an der Seine hat er seinen Hauptwohnsitz -, das BBC Symphony Orchestra, das Orchestre de la Suisse Romande, die Staatskapelle Dresden, die Wiener Philharmoniker, die Opera Australia und die Royale Schwedische Oper, die English National Opera, die Hamburgische Staatsoper, das Konzerthausorchester Berlin und die Oper Frankfurt.

So können sich die Nürnberger Symphoniker auf einen weitgereisten Dirigenten mit enormer Erfahrung freuen. Bei dem Orchester war er schon öfters zu Gast – bereits am 3. April ist es wieder so weit. Dann wird Darlington als Chefdirigent in spe Albert Roussels Suite Nr. 2 aus „Bacchus et Ariane“ dirigieren, Peter Maxwell Davies‘ Konzert „An Orkney Wedding, with Sunrise“ (mit Dudelsack-Solo, gespielt von Gunther Haußknecht) sowie Richard Strauss‘ Tondichtung „Don Quixote“.

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