Eklat bei Bayern3: Petition fordert Sendung über anti-asiatischen Rassismus

5.3.2021, 17:50 Uhr
Die koreanische Boyband BTS war das Ziel einer Schimpftirade von Bayern3-Moderator Matuschik.

© JUNG YEON-JE, NNZ Die koreanische Boyband BTS war das Ziel einer Schimpftirade von Bayern3-Moderator Matuschik.

Eigentlich sollte es eine Anmoderation zum Lied "Fix You" von Coldplay werden - stattdessen geriet der Text Matthias Matuschik vor einer Woche zu einer Schimpftirade gegen die koreanische Boyband BTS. Nachdem er die Stars mit einem Virus verglichen hatte, warfen ihm viele Fans Rassismus vor. Zeitweise war #Bayern3racist an der Spitze der Twitter Trends - weltweit.

Zwar entschuldigten sich sowohl Bayern3 als auch Matuschik selbst, doch dies wurde von vielen von Rassismus Betroffenen nicht als ausreichend wahrgenommen. "Mir helfen keine warmen Worte. Mir helfen Taten", schreibt die Thea, eine Doktorandin der Musikwissenschaft mit Schwerpunkt Korea und nun Initiatorin einer Petition auf der Plattform Change.org.


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Weltweit, erklärt sie, würden asiatisch-stämmige und asiatisch gelesene Menschen mit dem Covid19-Virus verglichen. Immer wieder kommt es sogar zu gewalttätigen rassistischen Attacken gegen Betroffene. Umso mehr steht daher Matuschiks Satz in der Kritik, BTS würde "in Nordkorea Urlaub machen für die nächsten 20 Jahre".

Ihre Forderung: Bayern3 soll in einer Sondersendung mit den Organisationen Korientation.de und ichbinkeinvirus.org das Thema anti-asiatischer Rassismus behandeln und so zum Vorbild für andere Medieninstitutionen werden.

Mehr als 18.000 Unterschriften

Bislang wurde die Petition von mehr als 18.000 Menschen unterzeichnet. Bayern3 hat sich noch nicht öffentlich dazu positioniert. Auf der Homepage des Senders steht immer noch eine Stellungnahme vom 26. Februar, in der man sich ausdrücklich für den Beitrag entschuldigt.


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Der Sender distanziert sich dort on jeglicher Form von Rassismus und betont, dass Matuschik "meilenweit von rassistischen Ansichten entfernt ist, wie er seit Jahren durch sein Handeln und Wirken für ein friedliches Miteinander der Menschen in Bayern - ungeachtet ihrer Nationalität, Kultur, Hautfarbe, sexueller Orientierung oder Religion - bewiesen hat."

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