Mieten für die Räumlichkeiten, Gehälter und Versicherungen für die Angestellten oder auch Verpflichtungen anderen Partnern oder Händlern gegenüber – die Fixkosten nagen gnadenlos weiter und drohen den ein oder anderen im schlimmsten Fall auszufressen. "Mieten in den Lagen 1A, 1B oder 1C - also die begehrtesten in der Stadt - kosten zwischen 25 und 60 Euro pro Quadratmeter. Bei 200 bis 1000 Quadratmeter kann sich jeder selbst ausrechnen, was das kostet", erklärte Koliousis vor wenigen Tagen bereits unmittelbar vor der freiwilligen Schließung in einem Gespräch mit nordbayern.de. Für viele Menschen und Unternehmen in der Region ist es derzeit eine schwierige Zeit. Um diese möglichst positiv zu überstehen, hat das "HinzXKunz" nun als erste Disko in Nürnberg eine besondere Idee ins Leben gerufen:
Mit einer Crowdfunding-Aktion soll die Zukunft des Clubs gesichert werden. Gäste können dabei helfen – und bei einem erfolgreichen Verlauf am Ende auch profitieren: So können online Gutscheine erworben werden, deren Wert die Betreiber dann anschließend verdoppeln. Aus einem 50 Euro Verzehrgutschein wird dann beispielsweise ein 100 Euro Gutschein. Das funktioniert mit jedem beliebigen Betrag. Eingelöst werden können die Voucher dann direkt bei Wiedereröffnung. Hinter der Aktion steckt nicht der große Gedanke nach Geld, sondern die Lösung eines simplen, aber derzeit großen Problems: Die Deckung der Fix- sowie Lohnkosten des Personals. "Wir sind überzeugt, dass es weitergeht. Die Liebe, die uns Seiten von euch und unserer Geschäftspartner in den letzten Tagen entgegengeschlagen ist, stimmt uns positiv" – lässt Koliousis sein Video enden. Das "Hinz" steht dabei derzeit stellvertretend für buchstäblich jeden (Klein-)Unternehmer der Region. Der Wanderer, die Vintage Bar, die Entenstube, das Matahari, das Schreibwaren-Atelier "Hello Honey", oder auch der Bekleidungsladen "Glore" - sie alle versuchen mittlerweile ihre Kunden zu ermutigen, für den Erhalt des jeweiligen Unternehmens mitzukämpfen.
Derweil sind die Straßen in ganz Deutschland und auch Franken wie leergefegt. Noch vor wenigen Tagen tummelten sich trotz Kontaktverbot zahlreiche Menschen in der Region bei frühlingshaften Temperaturen immer wieder auf Spielplätzen, in Parks oder in Cafés. Mehrmals griff die Polizei ein, am Ende verhängte Ministerpräsident Markus Söder für ganz Bayern eine Ausgehbegrenzung. Für Koliousis, all seine Kollegen in der Gastro, sowie zahlreiche Klein- und Einzelunternehmen in der Region heißt das: Weiter durchhalten und so gut es geht versuchen, die Fixkosten über diese schwere Zeit hinweg abzudecken.
Alle Informationen zu der Crowdfunding-Aktion finden Sie hier.
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