Medienbericht zur Ursache
Heli-Absturz mit drei Toten: War es ein Attentat? Das sagt die Staatsanwaltschaft
29.10.2021, 14:36 UhrEs sollte ein ganz normaler Rundflug werden. Der Tower in Herzogenaurach wünschte dem Laufer Unternehmer, seinem Sohn und dem IT-Gründer Wolfgang Haupt, die an Bord des Helikopters waren, noch einen schönen Tag - und guten Flug. In Franken gelandet ist der Hubschrauber aber nie wieder. Kurz nach dem Start stürzte die Maschine in Baden-Württemberg ab, direkt an der Grenze zwischen Bayern und Hessen. Alle Insassen starben. Wie es zu dem tödlichen Unglück kommen konnte, bleibt unklar. Seit Wochen ermitteln Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung. Sie gehen allerdings von einem technischen Defekt aus.
Das Magazin Focus berichtet nun, dass es Indizien für ein Attentat gebe. Der Unternehmer Wolfgang Haupt, der in Herzogenaurach in den Helikopter stieg, gründete die IT-Firma "Augustus Intelligence", ein Unternehmen, das immer wieder in die Schlagzeilen geriet. Hochrangige Politiker, darunter der CDU-Abgeordnete Philipp Amthor und der Ex-Verteidigungsminister Karl Theodor zu Gutenberg, sollen sich in der Bundesregierung für die Interessen des Start-Ups eingesetzt haben. Dafür wurden sie mit Aktienpaketen und Posten im Aufsichtsrat belohnt. Die Firma beschäftigt sich mit künstlicher Intelligenz und Gesichtserkennung.
Keine konkreten Hinweise
Der Focus spricht von Morddrohungen gegen den schillernden Firmengründer Haupt. Ein Anrufer mit arabischem Akzent habe am Telefon mehrmals "massive Gewalt" angekündigt, berichtet das Blatt unter Verweis auf Angehörige und Mitarbeiter des Unternehmers. "Davon haben wir gehört", sagt Florian Sommer, Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft in Mosbach, auf Nachfrage unserer Redaktion. "Und dem gehen wir nach."
Konkrete Hinweise auf ein Attentat auf Haupt gebe es derzeit nicht, erklärt der Sprecher. Natürlich laufen die Ermittlungen in alle Richtungen, aber: "Wir gehen nach wie vor von einer technischen Absturzursache aus." Für gewöhnlich ziehen sich die aufwendigen Untersuchungen der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung über Monate. Ein Abschlussbericht ist noch nicht in Sicht.
"Das hatte wohl aber eine andere Ursache"
Wie der Focus berichtet, wollen Anwohner in der Nähe der Ortschaft Buchen, wo der Helikopter abstürzte, einen lauten Knall gehört haben. Das Magazin spekuliert deshalb über eine Detonation in der Luft. "Diese Hinweise gibt es", sagt Sommer von der Staatsanwaltschaft. "Das hatte wohl aber eine andere Ursache."
Der Absturz sorgte für Bestürzung auch in Franken. Geflogen wurde der Helikopter von einem Laufer Unternehmer. Der 61-Jährige galt nach Informationen unserer Redaktion als erfahren, wurde von Flugsportlern als gewissenhafter Kollege geschätzt. Mit an Bord war auch der 18-jährige Sohn des Geschäftsmannes. In welcher Verbindung der IT-Gründer Haupt zu dem fränkischen Unternehmer stand, bleibt unklar.