Professor Peter Dabrock über Religion und Sexualität

Nürnberg - "Religion und Sex" - ein heikles Thema, für das der Erlanger Theologie-Professor Peter Dabrock Fachmann ist. Welche Weltreligion ist besonders offen? Wie viel Sex steckt in der Bibel? Und was sagen Sie zur aktuellen Missbrauchsstudie, Herr Dabrock?

Sexuelle Lust galt als schlecht, galt als verwerflich. Über Jahrhunderte hat die christliche Kirche versucht, den Gläubigen vorzuschreiben, mit wem und unter welchen Umständen sie Sex haben durften. Warum eigentlich? In der Bibel finden sich schließlich auch ziemlich freizügige Passagen.

Ein exzellenter Gesprächspartner für diese Fragen ist der Theologie-Professor Peter Dabrock. Der 60-jährige Fürther lehrt an der Universität Erlangen-Nürnberg - und hat ein sehr entspanntes Verhältnis zum Thema Glaube und Sexualität.

Podcast

Dauer: 47:46

Hatte Jesus was mit Maria Magdalena? Über Kirche und Sex

Weitere Podcastfolgen

Dauer: 47:46

Hatte Jesus was mit Maria Magdalena? Über Kirche und Sex

In unserem intimen Podcast "heiß & innig" haben wir mit ihm unter anderem darüber geredet, wie "sexuell" Jesus in der Bibel dargestellt wird. Wie war das damals mit Maria Magdalena, die ihn und seine Jünger begleitete? Heute ist das Stoff für Kinofilme wie "Maria Magdalena" mit Rooney Mara und Joaquin Phoenix. Für Dabrock ist die Beziehung von Jesus und Maria Magdalena, die als einzige Jüngerin bei Jesus blieb, bis er starb, eine der spannendsten Geschichten, die das Neue Testament zu bieten hat.

Shitstorm wegen Penissen in der Egidienkirche

Und wer in diesen Tagen über Religion und Sexualität redet, kommt nicht am Thema Missbrauch vorbei. Erst Ende Januar hat die Evangelische Kirche ihre lang erwartete Missbrauchsstudie vorgelegt, die prompt hohe Wellen schlug. Die Protestanten stünden den Katholiken in Sachen sexualisierter Gewalt und Schändlichkeit offenbar in nichts nach, schrieb beispielsweise "Spiegel Online".

nordbayern.de

24.6.2022, 06:00 Uhr Podcast

Sex in der Antike: So toll trieben es die alten Römer

Von ja

Zur Studie hat Peter Dabrock eine ebenso klare Haltung wie zur "Skandal-Ausstellung" in der Nürnberger Egidienkirche: Im Sommer 2023 waren im Gotteshaus sehr explizite Darstellungen des Künstlers Rosa von Praunheim zu sehen, darunter erigierte Penisse. Während die einen die Kirche für ihre Toleranz und Offenheit rühmten, erzeugten andere einen derart heftigen Shitstorm, dass die Kirche einknickte und die Ausstellung abblies. Ein absolutes Unding, wie Peter Dabrock findet.

Und dann wäre da noch die Frage, ob wir nicht auch in einem Orgasmus etwas Göttliches finden können... Einerseits ja, sagt Peter Dabrock, andererseits... mehr hören Sie in unserem Podcast.

Alle Folgen unseres Podcasts "heiß & innig" finden Sie auf den gängigen Podcast-Playern wie Spotify oder auch hier. Die aktuelle Folge gibt es zudem oben in diesem Text.

nordbayern.de

26.7.2023, 17:12 Uhr Werke von Rosa von Praunheim

Lieber Penisse als Hass in der Kirche: Kommentar zur Sex-Ausstellung in Nürnbergs St. Egidien

Von Marlene Weyerer