Kulturhauptstadt: Doppelrolle ist keine Aufregung wert

21.12.2017, 06:00 Uhr
Nürnberg möchte 2025 Kulturhauptstadt werden.

© Horst Linke Nürnberg möchte 2025 Kulturhauptstadt werden.

Natürlich sieht es auf den ersten Blick seltsam aus, wenn ein und dasselbe Unternehmen sowohl Nürnberg als auch Kassel in Sachen Kulturstrategie berät. Zum Aufreger aber taugt dieser Fakt nicht. Denn was die Stadt mit diesem Anlayse-Papier tut, was sie wie in konkrete Projekte gießt, entscheidet sie selbst, wenn das Unternehmen nach seiner nun sechsmonatigen Recherche-Arbeit abgezogen ist. Eine Kulturhauptstadtbewerbung kann nämlich nur dann erfolgreich sein, wenn sie ganz individuell auf die jeweilige Stadt zugeschnitten ist. Das gilt für Kassel wie für Nürnberg und alle anderen der rund acht um den Titel ringenden Städte.


Doppeltes Spiel bei der Kulturhauptstadt-Bewerbung?


In der Wirtschaft ist es nicht unüblich, dass Unternehmensberater oder Marktforscher wie etwa die GfK für konkurrierende Unternehmen tätig sind. Natürlich herrschen in der Kultur andere Gesetze als in der Wirtschaft. Aber im Hinblick auf das Jahr 2025 nähert sie sich ihr doch an.

Stichwort Fachkräftemangel: Kulturberater sind gefragt wie nie; die Tatsache, dass eine deutsche Stadt den Titel 2025 tragen wird, beflügelt die Branche. Der Stellenmarkt ist leergefegt. Und ein Gewinner im Kampf um den begehrten Titel steht schon jetzt fest: Die Beraterfirmen.

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