Veranstaltungsort

Kulturterrasse Fürth: So waren die ersten Tage

Armin Leberzammer und Matthias Boll

Lokalredaktion Fürth

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7.9.2021, 06:00 Uhr
Kulturterrasse Fürth: So waren die ersten Tage

© Foto: Markus Kohler

Blieb der Andrang auf die Kinderoper des Ensembles Taugenichts am Sonntag und auf den Nachmittags-Auftritt des Fürther Kammermusikensembles Ventuno verhalten, so lockte Ventuno beim zweiten Auftritt zur Samstagabendstunde rund 100 junge Zuhörerinnen und Zuhörer sowie deren Familien an.

Am Sonntagabend wiederum, nachdem der Programm-Schwerpunkt für junge Mitmenschen beendet war, enterte das Fürther Elisen Quartett mit Streichquartett-Perlen unter anderem von Beethoven und Haydn die Bühne, erneut schauten etwa 100 Klassikfans vorbei.

Noch bis zum 19. September geht eine erste Veranstaltungsreihe über die Bühne – und zum Auftakt gerieten die Verantwortlichen mächtig ins Schwärmen über die neue Lokalität.

"Wunderbares Ambiente"

"Bislang war für mich die Freilichtbühne im Stadtpark einer der schönsten Veranstaltungsorte, aber die Uferterrasse macht ihr echte Konkurrenz", sagt Marc Vogel, der gemeinsam mit Ferdinand Roscher bei der Organisation der Kulturterrasse federführend war. Insbesondere, wenn es dunkel werde, habe die Fläche zur Rednitz hin ein "wunderbares Ambiente."

Miguel Ortega, neuer Geschäftsführer der Stadthalle, freut sich über den Abschluss der Arbeiten und darüber, dass es mit der 1200 Quadratmeter großen Außenanlage nun ein komplett neues Areal gibt, das von Veranstaltern gebucht werden kann. Besonders vorteilhaft: Open-Air-Konzerte können bei Schlechtwetter zur Not vergleichsweise einfach in den wenige Meter entfernten Hauptsaal verlegt werden. Das bringe allen Beteiligten mehr Planungssicherheit. Generell bietet die Terrasse mehr Fläche bei Großveranstaltungen für Außengastronomie, Präsentation oder Parkplatz. Bei Messen kann das Foyer der Stadthalle künftig mit Transportfahrzeugen ebenerdig über mehrere Zugänge erreicht werden.

Der Terrassenneubau war notwendig geworden, da der Paisleyplatz durch den Hotelneubau als etwaiger Veranstaltungsort verloren ging. Robert Steinkugler, bis Frühjahr Stadthallen-Chef, habe, so Ortega, den Terrassenbau konsequent begleitet und beim Baukonzept immer die Bedürfnisse der Stadthalle im Auge gehabt – was nicht immer ein leichtes Unterfangen gewesen sei.

Bis zu 1000 Besucher

Im Normalbetrieb, also ohne pandemiebedingte Einschränkungen, bietet die Terrasse Platz für bis zu 1000 Besucher. Ortega hofft nun auf eine gute Generalprobe. Wie häufig dort dann künftig Konzerte stattfinden werden, müsse mit der Stadtverwaltung geklärt werden. Diese habe unter anderem Aspekten wie dem Lärmschutz Rechnung zu tragen.

Kulturreferentin Elisabeth Reichert – in wenigen Tagen tritt ihr Nachfolger Benedikt Döhla an – versprach, sich dafür einzusetzen, "aber auch für Personal und finanzielle Ressourcen". Schließlich sei die Kultur "der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält". Das habe man in den Zeiten des Lockdowns besonders gespürt, als es viel zu lange "still und leer" war. Reichert ist Schirmherrin der Kulturterrasse.

Dunkelmänner der Musikgeschichte wiederum sind die Spezialität von Gitarrist und Sänger Arno Lang sowie Ferdinand Roscher alias The Devil’s Dandy Dogs. Neben Eigenkompositionen spielen sie Songs unter anderem von Tom Waits und Townes van Zandt. Mit ihrem Auftritt geht die Kulturterrasse Fürth an diesem Donnerstag um 19 Uhr weiter. Mit an Bord ist das Fürther Trio mit dem einprägsamen Namen Nun flog Dr. Bert Rabe; es serviert Songs, die "Nilpferde" heißen oder "Besoffen um halb 4". Karten gibt es unter www.kulturterrasse-fuerth.de und an der Abendkasse (15 Euro), Mitmenschen mit wenig Geld zahlen an der Abendkasse fünf Euro.

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