Das Neumarkter Halloween-Haus hat sich ausgegruselt
4.10.2019, 08:08 UhrDas Neumarkter Halloween-Haus war die Schau. Am 31. Oktober standen Hunderte Menschen in langen Schlangen in der Egerländer Straße, um anzuschauen, was sich Alexandra Böhm-Dürbeck Jahr für Jahr Gruseliges hatte einfallen lassen: Hexen, Zombies und Skelette sogar eine Geister-Reiterin auf einem echten Pferd waren dabei.
Frau Böhm-Dürrbeck, weshalb gibt es künftig kein Halloween-Haus mehr?
Alexandra Böhm-Dürrbeck: Die Sache ist immer größer geworden. Am Anfang habe ich verkleidet auf der Treppe gesessen und die Nachbarskinder gruselten sich. Vergangenes Jahr sind mehr als 700 Menschen gekommen, die sich geduldig angestellt haben, um sich zu gruseln. Diese Anerkennung hat uns schon sehr gefreut. Aber für ein vierköpfiges Kernteam, neben meinem Mann und mir noch ein befreundetes Paar, ist es einfach nicht mehr zu schaffen. Die Arbeit beginnt ja schon lange vor dem 31. Oktober. Zu viert waren wir wochenlang beschäftigt, damit es ein toller Abend wird.
Was gibt es denn zu tun?
Böhm-Dürrbeck: Es fängt schon Monate vorher an, wenn man sich ein Thema überlegt. Es muss Dekoration gekauft beziehungsweise selbst gebaut werden, etwa unsere Dementoren für das Harry-Potter-Thema. Ende Oktober schließlich begann die heiße Phase. Der Aufbau dauerte mindestens einen Tag. Am Abend selbst war man wie in einem Tunnel, ging ganz in seiner Rolle auf. Und dann kam der Abbau, der bis nach Mitternacht gedauert hat. Dann begann schon die Planung für das nächste Jahr. Wir hätten schon noch Ideen gehabt, etwa einen Geisterzug, der durch den dunklen Wald fährt.
Was war denn Ihr ganz persönlicher Halloween-Höhepunkt?
Böhm-Dürrbeck: Ganz sicher der Ghostrider, den mein Mann vor zwei Jahren mit dem Motorrad darstellte. Meine schönste Rolle war die der Geisterfrau. In dem dunklen Wald stand ein Tisch mit blutiger Tischdecke und Leichenteilen: Wenn die Besucher sich das anschauten, kam ich ganz, ganz langsam und leise dazu, um sie zu erschrecken.
Wann haben Sie sich endgültig gesagt: Jetzt ist Schluss?
Böhm-Dürrbeck: Das war eigentlich schon nach dem letzten Halloween klar. Wir waren so erschöpft. In den vergangenen Wochen haben mich ganz viele Menschen gefragt, was wir dieses Jahr für ein Thema haben, sodass klar war: Einfach so einschlafen lassen, funktioniert nicht. Sonst stehen am 31. Oktober Leute vor unserem Haus und sind enttäuscht. Deshalb habe ich auf Facebook einen öffentlichen Abschiedsbrief geschrieben.
Bereuen Sie Ihre Entscheidung schon, zumindest ein wenig?
Böhm-Dürrbeck: Es ist schon ein emotionaler Moment für mich. So viele Menschen schreiben mir, wie schade sie es finden, dass es dass HalloweenHaus nicht mehr geben wird und wie viel Freude es Ihnen bereitet hat. Aber mein "Baby" ist nach 18 Jahren erwachsen geworden. Nun beginnt ein neuer Abschnitt.
Was haben Sie mit den Totenschädeln, den Leichenteilen und anderer Dekoration gemacht?
Böhm-Dürrbeck: Über ein Forum im Internet habe ich schon im Frühjahr die ganzen Halloween-Sachen verkauft. Ich kann also nicht mehr in Versuchung geraten.
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