"Aktives Neumarkt" schaut nach vorn

"Jahr des Schreckens" endet mit Lichtblick: Das Neumarkter Christkind wird kommen

Wolfgang Fellner

Neumarkter Nachrichten

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15.10.2021, 06:00 Uhr
Christkind Lea Isabell hatte im Jahr 2019 den letzten Neumarkter Weihnachtsmarkt vor der Corona-Pandemie mitgestaltet.

© Foto: Dieter Gräbner Christkind Lea Isabell hatte im Jahr 2019 den letzten Neumarkter Weihnachtsmarkt vor der Corona-Pandemie mitgestaltet.

„Wir müssen nicht darüber sprechen, was wir in den letzten Monaten mitgemacht haben“, sagte Vorsitzender Heinz Kühnlein: Doch nun sehe man wieder Licht am Ende des Tunnels. Aktives Neumarkt habe versucht, Hoffnung zu vermitteln, jetzt sehe es so aus, dass es wieder aufwärts gehe.

Der Rückblich sei einfach, die Vorschau schwierig, sagte Geschäftsführer Christian Eisner. Die Hauptversammlung 2020 sei am 14. Oktober gewesen, schon damals hätten viele gedacht, „was braut sich da zusammen“. Keiner habe aber gedacht, dass es so lange dauere, sagte Eisner, und gab eine „Chronologie des Schreckens“ wieder. Beginnend mit einem Teil-Lockdown, dann geschlossener Gastronomie, am 16. Dezember mussten Handel und Dienstleistungen zusperren.

Der Weihnachtsmarkt sei ausgefallen, die Wintertage musste man am Ende dicht machen. Nächster Anlauf waren einzelne Stände, verteilt über den Markt mit einem bisschen weihnachtlichen Sortiment, doch auch das hatte keinen Bestand.

Zum Renner wurden die Weihnachtsmarkt-Präsent-Tüten, vor allem auch, weil das Klinikum 2100 Stück für seine Mitarbeiter orderte. In jeder Tüte landete ein Neumarkt-Gutschein, „da ist eine wahnsinnige Kaufkraft an die Stadt gebunden worden“.

Am 1. Januar 2020 habe Aktives Neumarkt die neue Neumarkt Card vorgestellt – und dann folgte Pandemie-bedingt ein „großes Durcheinander“. Ab Mai dieses Jahres sei ein langsamer Rückgang zur Normalität erfolgt, trotzdem herrschte Verzweiflung an allen Ecken und Enden. Im Sommer gab es den Dankeschön-Zehner in einer Auflage von 10000 Stück inklusive einem Bonus von 2,50 Euro.

Im Juli sei der Schnäppchen-Markt wieder möglich gewesen, der Wochenmarkt habe sich als Anker erwiesen, wenn auch zeitweise arg ausgedünnt. Der „Sommer in Neumarkt“ habe von Juli bis September geholfen, die Leute in die Stadt zu ziehen, zeitgleich gab es die Rubbellos-Aktion.

Am 10. Oktober habe es dann einen verkaufsoffenen Sonntag gegeben, „den ersten und letzten an diesem Tag“, sagte Christian Eisner, denn den habe der Stadt dankenswerter Weise völlig außer der Reihe genehmigt.

Aktives Neumarkt habe zudem zahlreiche Zwischennutzungen leer stehender Geschäfte angestoßen, als Herausforderung kommt nun die Schließung der Adler-Filiale dazu. Vielleicht könne man auch hier helfen. Denn Leerstand in der Altstadt gelte es zu vermeiden. Aber es brauche erst einmal ein Unternehmen, das dreieinhalb Stockwerke bespielen könne.

Die Kasse zeigte sich der Pandemie geschuldet leerer als sonst, da viele Einnahmen über Aktionen des Vereins generiert werden – die aber 2020 fast alle ausfielen. Dass es trotzdem glimpflich abging, war einem Förderprogramm des Freistaates geschuldet, an dem Aktives Neumarkt teilnimmt und das den Fördersatz in die Kasse spülte.

Als nächstes stehe der Martini-Jahrmarkt samt verkaufsoffenen Sonntag an, es folge Neumopoly und der Weihnachtsmarkt. Den werde es ohne Rahmenprogramm und ohne feste Bühne geben, um die Vorlagen für die Durchführung einhalten zu können.

Der Wettbewerb zur Kür des Christkinds startet an diesem Wochenende. Es werde eine Auftaktveranstaltung geben, aber keine Verlängerungstage. Eisner: „Die Zeichen stehen auf Normalität.“

Im Jahresrund sollen der verkaufsoffene Sonntag im Frühjahr, die Nacht der Sinne, Schnäppchenmarkt, die Sommer-Aktion, der Altstadtflohmarkt, das Weinfest, der Fashion-Star und der verkaufsoffene Sonntag am Martini-Markt folgen.

Das Weinfest und die Nacht der Sinne sollen weiter entwickelt werden, im Sommer ist ein dreitägiger Hamburger Hafenmarkt im Gespräch. Eisner: „Ich hoffe, dass es nach dieser Hauptversammlung besser wird als nach der letzten.“