Radikale Äußerungen der Schirmherrin
Rund 100 Künstler fordern Boykott der Regensburger Schlossfestspiele
11.4.2023, 19:42 UhrSeit 20 Jahren präsentieren die Regensburger Schlossfestspiele internationale Stars der Klassik- und Popmusikszene, doch es gibt Kritik an der Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, die nicht nur Schirmherrin, sondern auch Besitzerin des Veranstaltungsortes ist.
Grund für die Kritik ist, dass die Regensburgerin öffentlich ihre radikale Meinung vertritt. So beschrieb sie in einem Interview mit dem Magazin "Cato" die gleichgeschlechtliche Ehe als ein Werk des Teufels, verharmloste den Missbrauch durch katholische Geistliche bei den Regensburger Domspatzen, äußerte sich rassistisch über die Ausbreitung von Aids auf dem afrikanischen Kontinent und ließ bei den Festspielen zu Ehren des Autokraten Viktor Orban die ungarische Nationalhymne spielen.
Bereits zuvor hatten Regensburgerinnen und Regensburger sowie das Bündnis "Solidarische Stadt Regensburg" zum Boykott der Veranstaltung aufgerufen. Nun schließen sich Vertreter und Vertreterinnen der Regensburger Kulturszene dem Aufruf an. Rund 100 Kunstschaffende wenden sich mit einem Brief an die Öffentlichkeit und bitten darin, den Regensburger Schlossfestspielen fern zu bleiben.
"Mit Entsetzen beobachten wir seit Jahren die rechtskonservative Radikalisierung von Frau Gloria von Thurn und Taxis. Lassen wir es nicht zu, dass Kunst und Musik für die politische Propaganda der Schirmherrin missbraucht werden", zitiert die "Mittelbayerische" aus dem Brief. Der Veranstalter der Festspiele, Odeon Concerte, gibt an sich in die "politische Sache" nicht einmischen zu wollen. Die Stadt Regensburg distanziert sich zwar von den Aussagen der Fürstin, würdigt die Festspiele an sich jedoch als kulturelle Bereicherung.
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